Ehemaliger Verteidigungsminister wehrt sich gegen die Erklärung zur „persona non grata“ durch seine Heimatstadt


Federico Trillo will sich nicht damit abfinden, unerwünschte Person in seinem Heimatort zu sein. Foto: EFE

Schwerer Rechtsbruch

Federico Trillo, lange Jahre einflussreiches Mitglied der PP-Parteileitung, hat verschiedene Ministerposten in den Regierungen von Aznar und Rajoy bekleidet. Unter anderem war er auch Verteidigungsminister, als sich ein schweres Flugzeugunglück mit spanischen Soldaten ereignete, die aus Afghanistan zurückkehrten. Alle 62 kamen dabei ums Leben. Die Art und Weise, wie der Minister seinerzeit mit dem schrecklichen Unglück umging, und die Tatsache, dass niemand zur Verantwortung gezogen wurde, führte zu heftigen Protesten in der Bevölkerung. Doch die schützende Hand der Partei verhinderte eine Anklage. Die Regierung Rajoy entsandte Trillo später als Botschafter nach Großbritannien. Erst als die Regierung ihre Mehrheit verlor und dem Ex-Minister ihren Schutz entzog, erreichte die Interessengemeinschaft der Opfer eine Entscheidung, welche die Verantwortung des Ministeriums und seines Chefs bestätigte. Aufgrund der Proteste der Opposition musste Trillo seinen Botschafterposten verlassen. Seine Geburtsstadt Cartagena erklärte ihn zur unerwünschten Person. Dagegen hat er jetzt eine Verwaltungsklage eingereicht. Das sei ein klarer Rechtsbruch, denn eine Stadtverwaltung besitze dafür keine Kompetenz, lautet seine Begründung.

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