Ein Dreivierteljahrhundert Janosch


Der berühmte Kinderbuchautor feierte auf Teneriffa seinen 75. Geburtstag

Herzlich wenig wird es ihm gefallen, sich wieder einmal in der Presse porträtiert zu finden. Der unter dem Künstlernamen Janosch bekannte, wohl erfolgreichste Kinderbuchautor Deutschlands lebt sehr zurückgezogen und jede Art von Publicity ist ihm ein Greuel. Doch so einfach unter den Tisch fallen lassen kann man ein „Dreivierteljahrhundert“ doch nicht, und so möchte das Wochenblatt Janosch ganz herzlich zu seinem 75. Geburtstag gratulieren, den er am 11. März – wahrscheinlich in seiner geliebten Hängematte – gefeiert hat.

„Janosch“ war ein Irrtum

Der Erfinder der Kultfiguren Tiger, Bär und Tigerente lebt seit 25 Jahren auf seiner Finca im Süden Teneriffas. Warum Teneriffa? „Eher ein Zufall. Und weil es hier wärmer ist. Aber auch teurer. Und Deutschland ist von der Stimmung eher bedrückend“ antwortete er Corinne Schmid von den Kieler Nachrichten. Ihr gestand er auch, dass der Name Janosch 1960 aus einem Irrtum entstand. „Der Verleger erwartete einen gewissen Janosch und hielt mich für diesen. Wir tranken viel Kognak, der andere kam nicht und er hielt mich weiterhin für diesen. Das blieb so“.

Janosch wurde 1931 als Horst Eckert im schlesischen Zaborze geboren. Mit 13 begann er eine Schmiedelehre. 1945 geht es in den Westen, nach Oldenburg, wo er in einer Textilfabrik arbeitete. In Krefeld besuchte er eine Textilschule und in München eine Kunstakademie, beendet jedoch keine der beiden Ausbildungen. 1960 erscheint Janoschs erstes Kinderbuch im Verlag Georg Lentz, „Die Geschichte vom Pferd Valek“.

1975 erhielt er den Literaturpreis der Stadt München, 1979 den Deutschen Jugendliteratur-Preis. Rund 300 Bücher folgten diesem ersten Buch im Laufe der Jahre und viele davon wurden in fast 30 Sprachen übersetzt. Seine Kinderbücher begeistern Erwachsene in aller Welt. Er sagt dazu: „Weil die Erwachsenen gar keine Erwachsenen sind. Die Intelligenz erreicht ihren potenziellen Siedepunkt im 17. Lebensjahr, danach geht es steil bergab.“

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