„Ein Warnsignal für alle“


Kinder mit Alkohol- und Drogenproblemen werden immer jünger, warnen Experten

Ein besorgniserregendes Hauptthema zog sich während des 11. Nationalen Kongresses für Kinder-Notaufnahme, der Ende April im Alfredo Krauss-Auditorium in Las Palmas de Gran Canaria stattfand, durch die gesamte Veranstaltung: Das Alter der Kinder, die wegen Drogen- und Alkoholvergiftung in die Notaufnahme eingeliefert werden, sinkt unaufhaltsam.

 Inzwischen überrascht die Einlieferung von Kindern zwischen 11 und 14 Jahren mit klaren Anzeichen für übermäßigen Alkohol- oder/und Drogenkonsum in der Notaufnahme kaum noch jemanden.

Das Phänomen, das Experten schon seit langem mit Sorge beobachten, sollte „ein Warnsignal für die gesamte Bevölkerung insbesondere aber für die Eltern sein“, wurde unter anderem im Rahmen der Eröffnungsrede erklärt.

Das Ausmaß des Problems ist nach Meinung der Experten inzwischen so groß, dass eine Zusammenarbeit zwischen Medizin und Eltern nicht mehr ausreicht. Vielmehr müsste hier gemeinsam mit den Sozialdiensten und der Jugendstaatsanwaltschaft nach Lösungen gesucht werden.

„Man kann es einfach nicht als normal ansehen, dass 11-, 12- oder 13-Jährige um vier, fünf Uhr morgens mit Alkohol- oder Drogenvergiftung eingeliefert werden“, meinte diesbezüglich die Ärztin Inés Melián und wies darauf hin, dass diese Fälle insbesondere in den letzten fünf Jahren in allen Krankenhäusern Spaniens vermehrt vorgekommen sind.

Als eine der ersten Gegenmaßnahmen schlagen Experten die Schaffung von besonderen psychiatrischen Anlaufstellen vor, die sich nicht nur der Fälle kindlicher Drogenprobleme annehmen, sondern auch bei Misshandlung und sexuellem Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren aktiv werden sollen.

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