Eine Frage der Sicherheit


Spanien prüft derzeit, ob das Autofahren auch tagsüber mit Licht zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt

Wer kennt die Situation nicht: Man lässt bei einer Autofahrt, beispielsweise nach der Durchquerung eines Tunnels, die Lichter des Fahrzeuges an, absichtlich oder aus Vergesslichkeit, und schon wird man hier in Spanien von allen Seiten, von Fußgängern oder anderen Autofahrern, wild gestikulierend darauf aufmerksam gemacht.

Madrid – Was in Deutschland schon längst weit verbreitet ist, nämlich auch tagsüber mit Licht zu fahren, kommt hierzulande noch regelrecht einem Verstoß gegen die Verkehrsregeln gleich – zumindest empfinden das allem Anschein nach die spanischen Verkehrsteilnehmer so.

Das könnte sich jetzt jedoch in absehbarer Zeit ändern, denn nach jüngsten Meldungen prüft die Verkehrsgeneraldirektion derzeit, ob das Fahren auch tagsüber mit Licht tatsächlich, wie verschiedene europäische Studien ergeben haben sollen, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt. Von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Untersuchungen haben jedenfalls erwiesen, dass dadurch jährlich zwischen 1.200 und 2.000 Todesfälle im europäischen Straßenverkehr verhindert werden könnten.

Umweltschädlich

Kritische Stimme mahnen hingegen den erhöhten Treibstoff-Verbrauch an, der zu einer noch größeren Umweltverschmutzung beiträgt. Ein eigens für tagsüber geschaffenes sparsames Autolicht, das so genannte Daytime Running Light könnte hier Abhilfe schaffen.

In Ländern wie Dänemark, Norwegen und Schweden ist das Fahren auch tagsüber mit Licht schon längst das ganze Jahr über und auf allen Straßen obligatorisch. Andere Länder wie Italien haben diese Regel nur für das Fahren auf Schnell- und Hauptstraßen eingeführt.

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