„El Trompo“ wird nicht abgerissen


Der Abriss des Einkaufszentrums wurde für unverhältnismäßig befunden. Foto: MPP

Haftstrafen für Ex-Bürgermeister Isaac Valencia, den Stadtsekretär und den Bauunternehmer herabgesetzt

Teneriffa – Im Fall „El Trompo“ ist ein neues Urteil ergangen, das die Haftstrafe für den ehemaligen langjährigen Bürgermeister von La Orotava von zwei Jahren auf sechs Monate herabsetzt und den Abriss des Einkaufszentrums verhindert.

Der Fall beschäftigt sich mit dem Bau des an das Shopping-Center Alcampo angeschlossene „Centro Comercial El Trompo“ in La Orotava. Vor über 14 Jahren hatte die Partei Ipo-Los Verdes Anzeige erstattet, weil die Bauarbeiten auf einem angeblich nicht zum Bauland erklärten Grundstück durchgeführt wurden. 2016 fand im Justizpalast von La Laguna der Prozess gegen die drei Angeklagten – La Orotavas Ex-Bürgermeister Isaac Valencia, Ex-Stadtsekretär Juan Carlos de Tomás und Bauunternehmer Ambrosio Jiménez – statt, denen vorgeworfen wurde, gegen den damals gültigen städtischen Bebauungsplan (Plan General de Ordenación) verstoßen zu haben. Das Gericht verurteilte Isaac Valencia und seinen Stadtsekretär jeweils zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe von 4.200 Euro. Für Ambrosio Jiménez legte das Gericht eine Haftstrafe von fünf Monaten und 3.000 Euro Strafe fest. Außerdem verfügte das Gericht, dass ein Teil des Gebäudes von „El Trompo“ (2.137 Quadratmeter) abgerissen werden müsse.

Nun hat das Gericht in Santa Cruz über die Einsprüche entschieden, die sowohl Valencia als auch de Tomás und Jiménez eingelegt hatten. Isaac Valencia und Juan Carlos de Tomás kommen mit einer Haftstrafe von 6 Monaten davon, die sie nicht absitzen müssen, weil sie nicht vorbestraft waren. Außerdem wird die ihnen ursprünglich auferlegte Geldstrafe von 4.200 auf 3.600 Euro herabgesetzt. Beide wurden außerdem zu einem sechsjährigen Verbot der Amtsausübung verurteilt. In dem Urteil wird festgehalten, dass Isaac Valencia, der über 30 Jahre lang ununterbrochen das Amt des Bürgermeisters von La Orotava bekleidete, den Bau des Einkaufszentrums seinerzeit ohne die dafür notwendigen Lizenzen in Auftrag gab. Sowohl der Bürgermeister als auch der Stadtsekretär und der Bauunternehmer hätten gewusst, dass der Bau illegal ist, heißt es in dem Urteil weiter.

Des Weiteren wird in dem neuen Urteil die Anordnung des Teilabrisses des Gebäudes für „unverhältnismäßig“ befunden und zurückgewiesen, da das Gebäude mittlerweile im neuen Bebauungsplan legalisiert sei. Die Kosten für den Abriss sollten Baulöwe Ambrosio Jiménez, Isaac Valencia und Juan Carlos de Tomás zu gleichen Teilen tragen. Nun bleibt es ihnen erspart, und auch die Mieter der betroffenen Ladenflächen können aufatmen.

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