Erdöl-Fund vor Marokko


Reaktionen von Repsol-Chef Brufau und Kanarenpräsident Rivero

Das britisch-türkische Unternehmen Genel Energy hat bestätigt, am Bohrloch Sidi Ifni Musa-1 vor Agadir an der marokkanischen Küste auf Erdöl gestoßen zu sein.

Rabat – Die Fundstelle befindet sich in 2.825 Metern Tiefe und etwa 200 Kilometer von den Kanarischen Inseln entfernt. Es sei jedoch noch zu früh, betonte ein Unternehmenssprecher, um Aussagen über die Ergiebigkeit der Quelle zu machen, man habe noch nicht mehr als die ersten Hinweise auf Rohöl zutage gefördert.

Der Fund hat auf den Kanaren im wahrsten Sinne des Wortes Öl ins Feuer des schwelenden Streites um die Erdöl-Sondierungen gegossen. Kanarenpräsident Rivero erklärte umgehend, der Fund ändere überhaupt nichts an seiner Haltung, und er forderte Präsident Rajoy auf, diese künftige Förderstätte gut im Auge zu behalten. Dennoch sah sich Rivero schon wenige Tage später gezwungen, die geplante Volksbefragung über die Probebohrungen auszusetzen, weil die Zentralregierung beim Verfassungsgericht Beschwerde eingelegt hat und nun fünf Monate abgewartet werden muss, bis das Verfassungsgericht entschieden hat.

Repsol-Chef Antonio Brufau äußerte ebenfalls, dass sich nichts ändern werde. Die Entdeckung in Marokko mache die Ausbeutung der Vorkommen vor Lanzarote und Fuerteventura nur noch attraktiver. Brufau kritisierte, dass die Auseinandersetzung auf den Kanaren sehr „politisiert“ sei und forderte, „den Blick ein wenig zu heben und an Spanien als Ganzes zu denken“.

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