Erst zwangsräumen, dann nicht zahlen


Finanzinstitute verursachen einen Teil der Schulden bei Eigentümergemeinschaften

Während die Banken im Falle eines Zahlungsverzuges nicht vor der Zwangsräumung ganzer Familien zurückschrecken, mangelt es bei einigen Finanzinstituten an Zahlungsmoral gegenüber den Eigentümergemeinschaften von Wohnungen.

Dies geht aus einer Studie der Kammer der Verwalter von Wohnungseigentum der Provinz Santa Cruz de Tenerife hervor.

Die Wirtschaftskrise hat sich bei fast allen kanarischen Familien ausgewirkt. Gespart wird zuerst an als weniger wichtig angesehenen Ausgaben wie beispielsweise den Quoten für die Eigentümergemeinschaft. Mit der Folge, dass im vergangenen Jahr der Zahlungsverzug um 17% gestiegen ist.

Doch nicht nur Wohnungseigentümer in finanziellen Schwierigkeiten, auch die Banken, die in letzter Zeit viele Wohnungen zwangsgeräumt und übernommen haben, tragen zu diesem starken Anstieg bei.

Der Studie der Verwalterkammer zufolge beliefen sich im vergangenen Jahr auf den Kanarischen Inseln die Schulden der Eigentümergemeinschaften auf über 69 Millionen Euro (spanienweit: 1,6 Milliarden Euro).

Davon entfielen 12 Millionen Euro auf säumige Banken und Sparkassen.

Kammerpräsident Juan Oliva bestätigte diesen „beachtlichen“ Anstieg und erklärte, gegen die Finanzinsitute müsse genauso vorgegangen werden wie gegen jeden anderen Eigentümer in Zahlungsverzug, „auch wenn es vielen Gemeinschaften schwerer fällt, eine Bank anzuzeigen“.

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