Felipe VI. und Letizia: „am Puls der Bürger“


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Das Königspaar erweitert seinen Bekanntenkreis mit einem offiziellen Essen auf Mallorca

Nur selten sind derart unterschiedliche Personen zu einem offiziellen Fest auf Mallorca zusammen mit den Inselautoritäten eingeladen worden. Der frische Wind, den die Monarchie in ihrem Kontakt mit der spanischen Gesellschaft anstrebt, zeigte sich einmal mehr bei dem offiziellen Empfang, zu dem König Felipe und Königin Letizia in den Almudaina-Palast in Palma de Mallorca eingeladen hatten.

Mallorca – Neben den Persönlichkeiten, die üblicherweise an diesem schon traditionellen Empfang teilnehmen, waren auch Sportler, Künstler, Intellektuelle, Gewerkschafter sowie Vertreter der unterschiedlichsten Organisationen wie Projekt Mensch gegen Drogen, der Präsident der Lebensmittelbank, Vertreter der Blindenorganisation ONCE einschließlich ihrer Blindenhunde oder des Verbandes des Gays und Lesben geladen.

Prominente wie Tennisstar Carlos Moya, die Schriftstellerin Carme Riera, Opernsänger Joan Pons trafen mit den Gewerkschaftern Manuel Pelarda von der UGT (ohne Krawatte!) und Katiana Vicens von CCOO zusammen. Spitzensportler aus den Sektionen Segeln, Schwimmen, Gymnastik oder der Komiker El Casta plauderten mit den lokalen Vertretern der verschiedenen Religionsgemeinschaften, von Umweltverbänden oder Nachbarschaftsgemeinschaften. Und auch die Abiturienten mit den besten Noten waren dabei. Aber auch die Elite der Hoteliers, die ihre international ausgerichteten Hotelketten von den Balearen aus dirigieren, fehlte nicht.

Mit mehr als dreihundert Personen wurde das traditionelle Format dieses Festes, zu dem König Juan Carlos und Königin Sofía seit mehr als dreißig Jahren zu Beginn des Sommerurlaubs der königlichen Familie auf Mallorca einluden, komplett verändert. Stets wurde eine Gruppe von etwa fünfzig Personen, bestehend aus Mitgliedern der Militärführung und der Inselautoritäten zu dem Empfang gebeten, die an getrennten Tischen saßen und sich kaum miteinander unterhielten.

Aus dem Königshaus wurde eingeräumt, das Königspaar möchte bei derartigen Treffen den Bürgern ihres Landes „den Puls fühlen“ und die unterschiedlichsten Stimmungen und Meinungen bei individuellen Unterhaltungen mit ihren Gästen kennenlernen. Sie begrüßten jeden einzelnen Gast per Handschlag, stellten Fragen und hörten Meinungen an.

Dieses Fest, das hinsichtlich der Zahl und der Zusammensetzung der Gäste Aufsehen erregte, war sozusagen der Startschuss für die Sommerferien der Königsfamilie. Neben den obligatorischen Informationsbesuchen von Regierungschef Mariano Rajoy, sowie sporadischen Treffen mit Inselpolitikern nimmt sich König Felipe Zeit für seine beiden kleinen Töchter und seine Hobbys.

Als ebenso leidenschaftlicher Segler wie sein Vater König Juan Carlos nahm der junge Monarch die Gelegenheit wahr, an der bedeutendsten Segelregatta Spaniens, der Copa del Rey, teilzunehmen, die seit 33 Jahren in der ersten Augustwoche vor Palma de Mallorca ausgetragen wird. An Bord der „Aifos“, dem Segelboot der Spanischen Marine, legte er wie alle anderen Crew-Mitglieder Hand an und hat seine Persönlichkeit, jetzt als König von Spanien, in keiner Weise verändert. Er freute sich am letzten Regattatag gemeinsam mit der Mannschaft über einen großartigen vierten Platz in der Klasse Gaastra ICR 1.

Ein Segler-Freund, der ihn im Jacht-Club von Palma begrüßt hatte berichtete später: „Felipe VI. war im Club Nautico Felipe de Borbón der Regatta-Segler, freundlich und entspannt mit seinen Freunden wie eh und je.“

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