Filomena: Ein Segen für die Landwirtschaft

Der Stausee Soria auf Gran Canaria, der größte der Insel, nach den ergiebigen Niederschlägen Anfang Januar. Foto: EFE

Der Stausee Soria auf Gran Canaria, der größte der Insel, nach den ergiebigen Niederschlägen Anfang Januar. Foto: EFE

Die Stauseen sichern mit einem Volumen von Millionen Kubikmetern die Bewässerung in der Landwirtschaft

Kanarische Inseln – Das Sturmtief „Filomena“, das für weite Teile Spaniens einen historischen Wintereinbruch brachte, hat auch die Kanarischen Inseln nicht unberührt gelassen. Mit heftigem Regen und starken Sturmböen fegte es ab dem Dreikönigstag über die Inseln hinweg. Auf Gran Canaria wurden vom Cabildo mehr als 1.000 Einsatzkräfte mobilisiert, um für Sicherheit auf den Straßen zu sorgen. Vielerorts kam es infolge des Sturms und der heftigen Niederschläge zu Erdrutschen und Steinschlägen; einige Straßen waren zeitweise unpassierbar.
Am 11. Januar trat Cabildo-Präsident Antonio Morales vor die Presse, um sich bei allen beteiligten Kräften für die gute Arbeit zu bedanken. Sie hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass nach „Filomena“ keine Personenschäden zu beklagen sind, erklärte er. Ebenso bedankte sich der Inselpräsident bei der Bevölkerung für das größtenteils beispielhafte Verhalten und die Befolgung der Empfehlung, während des Sturms ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.
Eine weitere gute Nachricht, so der Präsident, sei der deutlich erhöhte Füllstand der Stauseen, die zusammen nun ein Volumen von 11 Millionen Kubikmetern Wasser aufweisen und damit die Bewässerung für drei Jahre sichern.

Wasserlauf im Barranco de Mogán im sonst so trockenen Süden Gran Canarias Foto: EFE
Wasserlauf im Barranco de Mogán im sonst so trockenen Süden Gran Canarias Foto: EFE

Seit dem Jahr 2011 erreichten die Stauseen der Inseln keinen so hohen Füllstand mehr, und die Sorge um die langanhaltende Trockenheit auf der Insel ist vorbei. Allein die Stauseen des Cabildos im Süden füllten sich mit 3,7 Millionen Kubikmetern und verdreifachten damit quasi ihren bisherigen Füllstand auf insgesamt 5,2 Millionen Kubikmeter. 3.500 Landwirte dieses Inselgebiets sehen damit die Bewässerung ihrer Plantagen für drei Jahre gesichert. Antonio Morales berichtete, dass allein der Soria-Stausee 1,5 Millionen Kubikmeter Regenwasser auffing, der Chira-Stausee eine weitere Million Kubikmeter und die Talsperre von Gambuesa an die 600.000 Kubikmeter. Hinzu kommen die Becken von Ayagaures, Candelaria, Fataga, Vaquero und El Mulato, in denen der Pegel ebenfalls stieg.
Weiter im Südwesten flossen in den Stausee Las Niñas satte 2,2 Millionen Kubikmeter Regenwasser, und die Staubecken Caidero de la Niña, Parralillo und Siberio erreichten zusammen weitere fünf Millionen Kubikmeter.
Die hohen Füllstände der Stauseen sichern die Wasserversorgung der Landwirtschaft für die kommenden drei Jahre.

Auch auf den westlichen Inseln füllten sich die Staubecken

Nicht nur Gran Canaria freute sich über die von „Filomena“ bescherten Wasserreserven. Auf La Gomera meldete Cabildo-Präsident Casimiro Curbelo, dass die Wasserbecken La Laja, Izagüe, Palacios und Chejilepes so gut wie randvoll sind, während das Becken von Mulagua einen Füllstand erreicht hat, der bis 15 Meter unter den Rand reicht. Das Becken La Encantadora in Vallehermoso ist bis neun Meter unter dem Rand gefüllt. Trotz dieser guten Nachrichten rief Curbelo auch für die Zukunft zu einem sparsamen Umgang mit dem Wasser auf.
Auf Teneriffa teilte der Leiter des Landwirtschaftsressorts, Javier Parrilla, ebenfalls erfreut mit, dass „Filomena“ der Landwirtschaft mindestens 150.000 Kubikmeter Wasser beschert habe. Den Anblick fast voller Staubecken, beispielsweise in Vilaflor, habe es schon lange – laut Parrilla seit 2014 – nicht mehr gegeben.

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