Gereizte politische Stimmung unerwünscht

Irene Montero, Ministerin für Gleichstellung, bei der Beantwortung einer Frage der ultrarechten Vox im Parlament. Foto: EFE

Irene Montero, Ministerin für Gleichstellung, bei der Beantwortung einer Frage der ultrarechten Vox im Parlament. Foto: EFE

90,4% der Spanier missfällt die Verstimmung der Politiker untereinander

Madrid – Die spanische Bevölkerung ist den aggressiven Ton leid, der bei der öffentlichen Debatte in politischen Kreisen herrscht, und mehr als 80% der durch den CIS befragten Personen sind deshalb beunruhigt. Sie erwarten, dass es in wichtigen Angelegenheiten wie bei den enorm gestiegenen Energiepreisen zu Staatsverträgen kommt. Das ist das Panorama, das die jüngste Umfrage des Zentrums für Soziologische Untersuchungen CIS über aktuelle Fragen ergeben hat. Bei 2.357 Befragungen zwischen dem 26. und 29. April – einem Zeitraum, in dem der Abhörskandal mit Pegasus in der Öffentlichkeit bekannt wurde und der Ukraine-Krieg die Nachrichten beherrschte. Es war der Regierung gelungen, dank der Unterstützung der baskischen Linken von EH Bildu und gegen die Stimmen von PP und der katalanischen ERC, ihren Hilfsplan gegen die Folgen der russischen Aggression im Parlament durchzusetzen.

Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (89,7%) sind der Ansicht, dass ihre politischen Repräsentanten verpflichtet sind, Abkommen in wichtigen Themen zu treffen und 90,4% verlangen, die politischen Spannungen abzubauen.

Der CIS hat zum zweiten Mal in einem Monat Fragen gestellt, die das tägliche Leben der Bürger betreffen, wie die Konsequenzen des Ukraine-Kriegs, die stark gestiegenen Energiepreise oder der Klimawandel. Auch der Ton in der politischen Debatte war Gegenstand der Befragung. Da gibt die Mehrheit (62,5%) den Politikern die Schuld. Von den meisten wurden Vox und die Sozialisten genannt.

86% der vom CIS befragten Personen waren der Meinung, dass in Spanien sehr viel oder viel politische Gereiztheit herrsche. 90,4% sind diesen Zustand leid und halten es für wichtig, die „Tonlage“ zu ändern bzw. dringend zu mildern. Und in welcher Form das geschehen sollte, dafür wiesen die Befragten in den meisten Fällen den Weg: Staatsverträge in den wichtigsten Fragen der nationalen Politik. 89,7% halten das für sehr wichtig oder wichtig. Die Bevölkerung ist der Meinung, dass die politischen Parteien die Pflicht haben, in allen bedeutenden Angelegenheiten den Konsens zu suchen und herbeizuführen. Das ist die Überzeugung von 92,2% der befragten Bürger.

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