Geringes Interesse an Grippeschutzimpfung


Senioren, Schwangere und Gesundheitspersonal gelten als Risikogruppen. Foto: gobcan

Die WHO empfiehlt eine Abdeckung von 75%

Madrid – In Spanien lassen sich zu wenig Personen über 65 Jahren gegen Grippe impfen. Zu diesem Schluss kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die eine Abdeckung von 75% empfiehlt. In Spanien lassen sich nur 54% der über 65-Jährigen gegen das Influenzavirus impfen.
Die Experten führen das geringe Interesse auf eine mangelnde Beteiligung des Gesundheitspersonals zurück. Es würde sich selber zu selten impfen lassen – nur jeder Dritte nimmt das Angebot in Anspruch – und fordere die Angehörigen der Risikogruppen zu selten zum Impfen auf.
Amos García, Präsident der Spanischen Impfvereinigung, erklärte, in Spanien sei der Impfschutz der Kinder sehr gut, beim Impfschutz der Erwachsenen gäbe es jedoch viel zu verbessern.
Laut dem Gesundheitsministerium starben in den letzten beiden Wintern knapp 21.000 Personen an einer Infektion mit dem Influenzavirus und ihren Folgen.
Die größte Risikogruppe stellt die der über 65-Jährigen dar (knapp neun Millionen Menschen), gefolgt vom Gesundheitspersonal (fast eine halbe Million Menschen) und schwangeren Frauen (etwa 200.000). Die Schutzimpfung wird weiterhin unter anderem Diabetikern, Krebs-Patienten und chronisch Kranken empfohlen.
Bei vielen Ärzten bestände keine hinreichende Risikowahrnehmung, so der Vertreter einer Ärztevereinigung. Eine Studie des Generalhospitals von Alicante erbrachte weiterhin, dass das Gesundheitspersonal eine Impfung scheue, weil es eine Medikation ablehne, den Abwehrkräften vertraue oder Angst vor Nebenwirkungen habe.
Ein weiterer Grund für die geringe Akzeptanz dieser Impfung liegt darin begründet, dass die Grippeschutzimpfung jedes Jahr erneuert werden muss.
In wissenschaftlichen Studien wird zur Impfung geraten. Bei über 65-Jährigen würde das Risiko, infolge einer Grippeerkrankung zu sterben, um 70% gesenkt, so das Zentrum für Biomedizinische Forschung in Epidemiologie und Öffentlicher Gesundheit.
Das Gesundheitsministerium und die autonomen Gesundheitsressorts geben dieser Tage den Startschuss für die aktuelle Impfkampagne. Diese Institutionen hoffen, in dieser Saison bei den über 65-Jährigen eine Impfquote von 65% und beim Gesundheitspersonal sowie bei den schwangeren Frauen von jeweis 40% zu erreichen.

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