Grausamer Leichenfund schockt Teneriffa


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Anwohner stieß auf zum Teil verbrannten Körper

Ein Anwohner hat am Abend des 10. März beim Spaziergang mit seinem Hund im hinter dem Gymnasium von Añaza gelegenen Barranco eine merkwürdige Brandstelle entdeckt. Er alarmierte kurz vor elf Uhr den Notruf, woraufhin zunächst zwei Beamte der Lokalpolizei anrückten, die auf einen zum Teil verbrannten Leichnam stießen. Scheinbar waren sowohl der Kopf als auch die Gliedmaßen vom Leib abgetrennt worden; Maschendrahtzaun wurde am Leichnam gefunden.

Später berichteten Anwohner von Santa Cruz‘ Stadtteil Añaza, am frühen Abend des 10. März einen durchdringenden Geruch nach verbranntem Fleisch bemerkt zu haben.

Die Beamten informierten die Zentralstelle und sperrten den Fundort ab. Kurz darauf rückten die Spurensicherung und die Mordkommission der Nationalpolizei zur Sicherung der Beweise, Bergung des Leichnams und Aufnahme der Ermittlungen an.

Der Obduktion zufolge soll es sich um einen Mann mittleren Alters handeln. Da keine Vermisstenanzeige passt, vermutet die Polizei außerdem, dass der Tote nicht auf Teneriffa lebte. Wegen der Unwegsamkeit des Geländes glaubt man außerdem, dass mindestens zwei weitere Personen nötig waren, um den Mann in das Barranco zu tragen. Wurde er dort überwältigt, sollen ebenfalls nur zwei Personen gemeinsam dies bewältigt haben können.

Es wurden Ähnlichkeiten zu zwei weiteren ungelösten Fällen festgestellt, die allesamt auf das Drogenmilieu hinweisen. Am 1. Februar 2005 wurde im Gemeindegebiet von San Miguel ein verbrannter Leichnam gefunden; die Untersuchungen ergaben, dass dem Mann der Bauch geöffnet worden war, um die Drogen zu entnehmen. Im Februar vergangenen Jahres wurde im Gemeindegebiet von Arona ebenfalls ein verbrannter Leichnam mit geöffneten Bauchraum gefunden.

Die Ermittler vermuten, in allen drei Fällen handelte es sich um Kuriere, die Drogen in ihrem Körper über die Grenzen hinweg transportierten. Die in ihrem Organismus befindlichen Drogenpäckchen könnten sich aufgelöst und die Männer getötet haben; es könnte sich aber auch um Rachemorde handeln.

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