Vulkan kommt zur Ruhe


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Wissenschaftler erklären die Eruption für beendet

Am 5. März erklärte Juan Manuel Santana, Sicherheitsbeauftragter der kanarischen Regierung, die unterseeische Eruption im Mar de las Calmas für beendet – die Wissenschaftler seien einstimmig zu diesem Schluss gekommen. María José Blanco, Direktorin des Nationalen Geografischen Institut (IGN) auf den Kanaren, fügte hinzu, seit Tagen schon würde kein Tremor (niedrig frequente Beben, die einen Vulkanausbruch ankündigen) mehr gemessen.

Bei Erkundungsflügen hätten die Wissenschaftler selbst mit Infrarotsensoren den Vulkan, der es bis 88 Meter unter die Wasseroberfläche geschafft hat, nicht mehr ausmachen können.

Doch da die vulkanologische Aktivität sich noch nicht vollkommen eingestellt hat, werden die Wissenschaftler zunächst noch vor Ort bleiben. Nehmen die Indikatoren weiter ab, könnte die Warnstufe bald von gelb auf grün herabgesetzt werden, was für die Insel eine hervorragende Nachricht wäre.

Ende Februar verabschiedete sich das Forschungsschiff des Spanischen Instituts für Ozeanographie (IEO) „Ramón Margalef“ nach viermonatigem Aufenthalt von El Hierro und dem unterseeischen Vulkan. Die Wissenschaftler waren voller Stolz, gelang es ihnen doch, zum ersten Mal überhaupt einen ausbrechenden Vulkan komplett zu kartografieren.

Per Echoortung konnte der Vulkan maßstabgsgetreu abgebildet werden. Die gewonnenen Informationen waren sehr hilfreich bei der Feststellung des in jedem Moment bestehenden Risikos. Leider geben die Daten jedoch keinen Aufschluss über die Entwicklung des Vulkans.

Hilfe von der EU?

Derweil leidet die Bevölkerung weiter unter den wirtschaftlichen Auswirkungen des unterseeischen Vulkans vor La Restinga. Es kommen 90% weniger Besucher, Hotellerie, Gastronomie und Handel verzeichnen enorme Einbußen, diverse Tauchschulen mussten schließen.

Nun forderte El Hierros Senator Narvay Quintero den Außenminister José Manuel García-Margallo auf, die Europäische Union um finanzielle Untertstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds zu bitten. Schließlich seien daraus 21 Millionen Euro auch an das von einem Erdbeben getroffenen Lorca geflossen.

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