Häusliche Gewalt – das Register der Schande


Über 175.000 Misshandler wurden inzwischen registriert

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass das spanische Justizministerium eine Datenbank für die Erfassung der Namen von Menschen ins Leben gerufen hat, die wegen häuslicher Gewalt angezeigt wurden.

Madrid – Einzige Bedingung ist, dass die Anzeige zum Verfahren zugelassen sein muss. Inzwischen beläuft sich die Anzahl der registrierten Namen auf fast 200.000. Neun von zehn der enthaltenen Namen sind männlich und die Opfer sind, nahezu in derselben Proportion, Frauen.

Wie wichtig eine derartige Datenbank sein kann, zeigt folgende Tatsache: 57 Frauen sind allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres von ihren Ehemännern bzw. Lebensgefährten umgebracht worden.

Das „Register der Schande“ erfasst aber auch alle sonstigen Daten, die im Zusammenhang mit dem schrecklichen Phänomen der häuslichen Gewalt relevant sind. So wurde nun zum Beispiel bekannt, dass seit 2004 über 90.000 Opferschutzbeschlüsse erlassen wurden sowie 70.000 Urteile wegen häuslicher Gewalt gefällt worden sind. 35.000 Gewalttätern wurde außerdem verboten, sich ihren Opfern zu nähern.

Zugriff auf die Datenbank haben Richter, Staatsanwälte und die Kriminalpolizei.

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