70 Verhaftungen wegen der Einfädelung und Schließung von Scheinehen
Im Großraum Madrid ist eine weitverzweigte Bande aufgeflogen, die Scheinehen einfädelte und bei der Schließung der Ehen Hilfe leistete.
Madrid – Zentrum der illegalen Machenschaften war ein Anwaltsbüro, das Marokkaner und Lateinamerikaner, die in den Besitz einer europaweit gültigen Arbeitsgenehmigung gelangen wollten, mit Spanierinnen zusammenbrachte, die gegen eine entsprechende Entschädigung bei der Behördentäuschung mitspielten. Die Frauen wurden auf der Straße angeworben und erhielten 3.000 Euro. Im Gegenzug spielten sie erst die Braut, später dann die Trauzeugin bei weiteren, von dem Anwaltsbüro vermittelten Scheinehen.
Die Guardia Civil kam der Bande auf die Spur, als einer der Anwälte als Betrüger aufflog, weil er weder über ein juristisches Studium noch über eine Zulassung verfügte. Fünf Monate lang ermittelten die Beamten und versetzten der Bande schließlich den tödlichen Schlag. An einem einzigen Tag Ende Juni statteten sie der Kanzlei und diversen Wohnungen einen Besuch ab und nahmen 70 Verdächtige, die meisten weiblichen Geschlechts, vorübergehend fest.