Historisches Gebäude mit ungewisser Zukunft


© WB

Eigentlich sollte die Casa de la Portuguesa zum „Haus der Jugend“ werden

Die an der Hauptstraße des Nordens im Gemeindegebiet von Santa Úrsula gelegene Casa de la Portuguesa ist eines der wenigen im britischen Kolonialstil errichteten Gebäude Teneriffas und seit 2007 geschütztes Kulturgut.

Vor einiger Zeit erwarb die Gemeinde das Gebäude, um es zu restaurieren und als Jugendhaus einzusetzen, doch der allgemeine finanzielle Engpass hat bislang eine Umsetzung dieser Pläne verhindert. Das Cabildo hatte sich ursprünglich verpflichtet, 60% der Renovierungskosten zu übernehmen, der Rest sollte von der Gemeinde getragen werden, doch beide Institutionen geben seit Jahren vor, kein Geld für die Casa de la Portuguesa abzweigen zu können.

Und so verkommt das mit Brettern vernagelte Gebäude zusehends. Auch der Außenbereich wirkt aufgegeben und verwahrlost und ist von Unkraut überwuchert. Dabei wurde hier noch vor einigen Monaten ein vielversprechendes Projekt veranstaltet. Unter dem Motto „Vuelta al campo“ („Zurück aufs Feld“) sollte Arbeitslosen die Landwirtschaft als Alternative schmackhaft gemacht werden. Einige Zeit lang bildeten Gemeindeangestellte ausgewählte Personen im Anbau von Salat, Gemüse und Obst aus, um später in der privaten Landwirtschaft beispielsweise bei der Saat oder der Ernte eingesetzt werden zu können. Zunächst stieß das Vorhaben auch auf reges Interesse, das nach einiger Zeit jedoch stark abnahm, sodass das Projekt schließlich eingestellt wurde. Seitdem überwuchert die wilde Natur wieder die

einstigen Anbauflächen.

Auf Anfrage einer Tageszeitung verneinte Jugend-Stadtrat Víctor Hernández Barroso vehement, dass die Casa de la Portuguesa aufgegeben worden sei. Laut dem Stadtvertreter sähe das Abkommen mit dem Cabildo vor, dass die Inselregierung die Initiative zur Renovierung übernehmen müsse. Der Leiter des Jugendamts habe ihm gegenüber jedoch bereits versichert, die Casa de la Portuguesa stehe an erster Stelle der geplanten Projekte.

Seitens des Cabildos wiederum gab man zu verstehen, dass zunächst der neue Haushalt erstellt werden müsse, aber wohl kaum Geld für das Projekt abgezweigt werden könne.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.