Hoteliers legen Wirtschaftsminister Bilanz des schlechten Tourismusjahrs 2009 vor


Die Branche fordert weiterhin 50 % Rabatt für Europäer

Die Hotelierverbände der Kanaren drängen weiter da-­rauf, den Tourismus vom spanischen Festland und von Europa aus zu fördern, indem der bislang nur für Canarios gültige „Residentenrabatt“ in Höhe von 50 % auch auf Reisen vom spanischen Festland auf die Kanaren angewandt wird.

In Santa Cruz brachten die Hoteliers bei einem Treffen mit dem kanarischen Wirtschaftsminister, José Manuel Soria und der Leiterin des Tourismusressorts, Rita Martín, ihre Sorge über die Entwicklung der Urlauberzahlen im vergangenen Jahr zum Ausdruck. Sie gaben zu bedenken, dass 2009 ein Urlauberverlust von etwa einer Million verzeichnet wurde, wodurch die Branche geschätzte 1,5 Milliarden Euro an Einnahmen eingebüßt und 10.000 neue Arbeitslose verursacht habe.

Bei dem Treffen, an dem Vertreter der Hotelierverbände aller sieben Inseln teilnahmen, wurde das Jahresergebnis 2009 analysiert. Fernando Fraile vom Hotelier- und Tourismusverband Las Palmas (Gran Canaria) unterstrich, dass 2009 kein gutes Jahr für den Tourismus gewesen sei und fügte hinzu: „(…) und auch wenn es unserer Branche nicht schlechter als anderen geht, könnte 2009 das schlechteste Jahr in der jüngeren Geschichte des Tourismus auf den Kanaren sein.“ Die meisten Unternehmen, so Fraile, hätten entweder gar nichts verdient oder Geld verloren, und wer seinen Betrieb nicht schließen musste, der habe auch keinen Gewinn gemacht. Seit 2001, einem der besten Jahre für die Kanaren, als 12,5 Millionen Touristen kamen, sind kontinuierlich weniger Besucher gekommen, und die Inseln haben auf diese Weise rund zwei Millionen Touristen verloren. 2009 wurde nach Auskunft von Fraile mit 10,7 Millionen Besuchern (ausländische und spanische Urlauber) abgeschlossen. Auch die Auslastung der Hotels sei 2009 auf 54 % gesunken – als Vergleich: 1999 lag sie noch bei 78 %.

Die Hoteliers trugen José Manuel Soria und Rita Martín ihre Vorschläge für die Besserung der touristischen Lage vor und unterstrichen zwei davon ganz besonders: den kompletten Erlass der Flughafengebühren auf dem Archipel, um die Investition des Staates in große Infrastrukturen wie den Schnellzug AVE auf dem Festland auszugleichen, von denen die Kanaren nicht profitieren; den Tourismus vom spanischen Festland aus zu fördern, indem die Flugtickets für alle Europäer um 50 % herabgesetzt werden.

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