Madrid – Der spanische Vizepräsident Pablo Iglesias sieht den Weg zur Erholung von den Folgen der Coronaviruas-Krise in einer Ausweitung der öffentlichen Ausgaben zur Belebung der Nachfrage: „Es muss ausgegeben werden, was nötig ist, um Leben zu retten, den Konsum aufrechtzuerhalten und Firmenschließungen zu verhindern.” In einem Interview mit dem Online-Magazin Cuarto Poder, nennt Iglesias als Beispiel öffentliche Investitionen in den Ingreso Mínimo Vital, eine Sozialhilfe zur Sicherung des Existenzminimums, welche die Regierung für Mai angekündigt hat und die einkommensschwachen Haushalten erlauben soll, ein Mindestniveau an Nachfrage zu halten, wodurch gleichzeitig die großen und mittelständischen Unternehmen sowie die Selbstständigen weiter im Geschäft bleiben können.
Iglesias fordert zudem mehr „Solidarität” der EU ein, dies sei eine Voraussetzung für ihr Weiterbestehen. Auch plädiert er für eine Stärkung der öffentlichen Hand und der sozialen Schutzmechanismen.
Der Grund für die hohe Zahl von Coronavirus-Ansteckungen liege in der enormen Aushöhlung des spanischen Gesundheitswesens und der Abhängigkeit von „spekulativen Märkten” bei der Versorgung mit Schutzmaterial und Medizintechnik: „Die viertgrößte Wirtschaft der Eurozone muss die Fähigkeit haben, die Schutzausrüstung, Beatmugsgeräte und Tests, die gebraucht werden, selbst herzustellen”.
Iglesias plädiert für öffentliche Investitionen
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Podemos-Chef Iglesias Foto: EFE