Mit einer Kapazität von 1,5 Millionen Schachteln wöchentlich
Die spanische Zollbehörde hat im Industriezentrum von Vitoria eine Zigarettenfabrik lokalisiert und geschlossen, in der wöchentlich bis zu 1,5 Millionen Schachteln Zigaretten hergestellt werden konnten.
Vitoria – Im Rahmen der Aktion, die unter dem Kennwort Unicornio – Einhorn – durchgeführt wurde, konnten 18 Personen in Àlava, Guipúzcoa, Navarra und Sevilla festgenommen werden. Gleichzeitig stellten die Sicherheitsorgane einen umfangreichen Maschinenpark für die Herstellung und Verpackung, sowie mehr als 240.000 Schachteln gefälschter Zigaretten unterschiedlicher Marken sicher, die für den Verkauf bereitstanden. Ebenfalls fielen ihnen rund 35 Tonnen Rohstoff, also bereits geschnittener Tabak, in die Hände, der für die weitere Produktion bereitstand.
Die festgenommenen Personen verfügten neben der Fabrik in Vitoria über weitere vier Lagerräume, wo die Produktion von Zigaretten und Pfeifentabak gelagert war. Sie bemühten sich ganz besonders um Abnehmer auf dem britischen Markt. Dort sind die Preise für Tabakwaren europaweit bekanntlich die höchsten, und das illegale Geschäft blühte. Nach Angaben der Steuerbehörde wurden an jeder Schachtel gefälschter und illegal verkaufter Zigaretten bis zu zwei Euro verdient.
Der Direktor Zollabteilung der Finanzbehörde, Ángel Delgado, teilte in diesem Zusammenhang mit, dass dem Fiskus monatlich rund 18 Millionen Steuer entgangen sind und weitere Steuerhinterziehung durch die Schließung der illegalen Fabrik verhindert werden konnte.
Sechs der Verhafteten in der größten Aktion gegen illegale Zigarettenproduktion, die jemals in Spanien durchgeführt worden ist, sind Spanier, sieben stammen aus Lettland und fünf weitere aus Litauen. Die Technologie, mit der sie ihre „Ware“ produzierten, war weitaus fortgeschrittener als bei anderen illegalen Fabriken, die im vergangenen Jahr in Coslada und in Guadalajara ausgehoben werden konnten und bislang als die größten Produktionsstätten galten. In der Fabrik von Vitoria konnte die vierfache Menge produziert werden, und das Vertriebsnetz war voll funktionsfähig.
Während die Produktionsstätten im Untergeschoss lagen, befanden sich im Obergeschoss Räumlichkeiten, in denen die Arbeiter schliefen und ihr Essen einnahmen. „Es war alles bestens eingerichtet und mit Vorräten versehen, damit sie über lange Zeiträume die Anlage nicht verlassen mussten“, heißt es in dem Bericht der Zollbehörde.
Da die Verhöre der Verhafteten noch andauern, ist den Sicherheitskräften bislang noch nicht bekannt, wie lange die illegale Fabrik schon produziert hatte.
Die ersten Untersuchungen begannen bereits im März dieses Jahres, als verstärkte Aktivitäten von polizeibekannten Schmugglern bemerkt wurden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]