Inflation auf niedrigstem Stand seit zehn Jahren


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Das Jahr 2008 endete in Spanien mit einer Inflationsrate von 1,5 %

Der gesunkene Ölpreis und die Verbilligung anderer Rohstoffe haben dafür gesorgt, dass die spanischen Bürger sich 2009 weniger Sorgen um die Inflation machen müssen. Im Dezember ging die Inflationsrate nach der Vorabschätzung des Statistikamtes um 0,9 Punkte zurück und lag somit zum Jahresende bei 1,5%. Im Dezember 2007 waren es noch 4,3%.

Madrid – Damit erreicht Spanien das stärkste Inflationstief seit zehn Jahren, denn zuletzt war die Inflation mit 1,4% im Jahr 1999 geringer.

Die spanische Vizeregierungschefin María Teresa Fernández de la Vega bezeichnete die Meldung als erfreulich für die spanischen Haushalte, die dadurch besser mit der kriselnden Wirtschaftslage zurechtkommen werden. Und auch die von der Nachrichtenagentur EFE konsultierten Analysten werteten die Nachricht als positiv. Sie schätzen, dass sich die Inflation nach einem weiteren Rückgang im Laufe des Jahres bis Ende 2009 bei 2% einpendeln wird. Eine sozialistische Kongressabgeordnete stellte fest, dass die niedrige Inflation dazu beitragen wird, die Bürger mit gestärktem Zukunftsvertrauen ins neue Jahr starten zu lassen.

Der Wirtschaftssekretär der Partido Popular gibt hingegen zu bedenken, dass der Konsumpreisindex im Dezember zusammen mit den Indikatoren für ein schlechtes Konsumverhalten der verunsichterten Verbraucher die Gefahr einer Deflation birgt. María Teresa Fernández de la Vega versicherte, dass die Regierung es nicht so weit kommen lassen werde.

Die ausführlichen Daten über die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes wird das Statistikamt am 15. Januar veröffentlichen.

Trotz der positiven Nachricht über das Inflationstief bringt das Jahr 2009 auch wieder Preissteigerungen mit sich.

Die spanische Post erhöht auch 2009 wieder die Tarife. Mit Jahresbeginn wurde das Porto um 3,22% erhöht, was für Briefe von den Kanarischen Inseln ins EU-Ausland künftig einen Frankierungsbetrag von 62 Cent statt den bisherigen 60 Cent bedeutet. Inlandsbriefe bis 20 g und Postkarten kosten neuerdings 32 Cent (bisher waren es 31 Cent), Inlandsbriefe bis 50 g kosten dafür weiterhin 43 Cent. Und auch Briefe ins europäische Ausland, die mehr als 20 und weniger als 50 Gramm wiegen werden nicht teurer.

Auch das Taxifahren ist seit Jahresbeginn teurer geworden. Die Grundgebühr oder „bajada de bandera“ wurde um 25 Cent angehoben.

Während auch der Strompreis, die Telefongebühren und noch so manches mehr mit dem neuen Jahr wieder teurer geworden sind, ist die gute Nachricht, dass 2009 manche Dinge auch billiger werden: Butangas zum Beispiel. Seit dem 1. Januar gelten neue Höchstpreise, die um 1,88% niedriger sind. Es handelt sich um die erste Preissenkung nach über zwei Jahren stetigen Preissteigerungen. Auf den Kanaren kostet die herkömmliche 13-Kilo-Gasflasche neuestens 25 Cent weniger. Und auch die neuen, besonders leicht zu transportierenden 6-Kilo-Gasfla­schen (nu-b) kosten seit 1. Januar 7,80 Euro statt 7,95 Euro. Dennoch muss beachtet werden, dass die kanarische Regierung diese auf nationaler Ebene festgelegten Preise noch ändern könnte.

Erfreulich für Hypothekenzahler ist der niedrige Stand des Euribor, der im Dezember bis auf 3,45% gesunken ist. Die Zeitung El País hat ausgerechnet: Wer eine Hypothek von 150.000 Euro auf 25 Jahre zu zahlen hat, wird nach derzeitigem Euribor-Stand im Schnitt 787 Euro monatlich zahlen (116 Euro weniger als im letzten Jahr).

Deutlich gesunken ist auch der Benzinpreis, der auf den Kanaren im vergangenen Jahr bedingt durch den steigenden Ölpreis immer neue Rekordwerte erreichte. Bei Jahresende 2008 kostete der Liter Bleifrei 95 Oktan auf den Inseln im Schnitt 62 Cent. In der Provinz Santa Cruz de Tenerife ist der Kraftstoff im Dezember um 8,6% günstiger geworden, in der Provinz Las Palmas um 7%.

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