IPC sinkt auf 1,2%


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Der durchschnittliche Verbraucherpreisindex 2018 ist für die Anhebung der Renten relevant

Madrid – Der Regierung liegt der erste Verbraucherpreisindex (Índice de Precios de Consumo, IPC) zur Berechnung der Anhebung der Renten im Jahr 2020 vor (ausschlaggebend ist der durchschnittliche Verbraucherpreisindex 2019). Der IPC von Dezember 2018 belief sich auf 1,2% und lag somit um 0,5% unter dem Wert von November, wie das Nationale Statistikinstitut (INE) bekannt gab. Seit Mai war der Verbraucherpreisindex nicht unter die 2%-Marke gesunken, doch bereits im Oktober zeigte er sich rückläufig. Dafür wird die Verbilligung von Benzin und Diesel verantwortlich gemacht.

Der Preis für ein Barrel Rohöl (Brent) ist seit Anfang November und im Dezember bis auf 53 Dollar gesunken, sodass der Verbraucherpreisindex in Spanien, das stark vom Erdöl abhängig ist, entsprechend auf 1,2% zurückgegangen ist.

Die Koppelung der Rentenanhebung an die Teuerungsrate ist Präsident Pedro Sánchez zuzuschreiben. Die vorherige Regierung von Mariano Rajoy hatte die Renten angesichts der roten Zahlen der Sozialversicherung maximal um 0,25% angehoben. Während der Krisenjahre hatten die Rentner keine Kaufkraft eingebüßt, weil der Verbraucherpreisindex negativ war, doch bereits seit 2016 verzeichnet der IPC wieder steigende Werte.

Für 2019 wird der durchschnittliche Verbraucherpreisindex von Dezember 2017 bis November 2018 für die Berechnung der Rentenanhebung herangezogen, der sich auf 1,7% beläuft. Weil der Haushalt nur eine Anhebung von 1,6% vorsieht, wird die Regierung voraussichtlich im April die fehlenden 0,1% mit einer Extrazahlung an die Rentner ausgleichen. Die bereits überlastete Sozialversicherung wird das weitere 128 Millionen Euro kosten.

Die Sozialversicherung befindet sich seit Langem in den roten Zahlen, weshalb die Regierung von Mariano Rajoy auch die Erhöhung der Renten stark reduziert hatte. Die neue Anbindung an den Verbraucherpreisindex ist zwar gerecht, belastet die Sozialkasse jedoch zusätzlich. Die Regierung wird die Einnahmen erheblich anheben müssen, um das Rentensystem zu sichern.

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