Isaac Valencia kündigt seinen Abschied an


© Moisés Pérez

Der 75-jährige CC-Politiker ist seit 30 Jahren Bürgermeister von La Orotava

Isaac Valencia, seit 30 Jahren mit aufeinanderfolgenden, absoluten Mehrheiten Bürgermeister von La Orotava, will seine politische Tätigkeit für die Gemeinde vorzeitig beenden. Mit dieser Nachricht überraschte Valencia am 9. April die Journalisten, die sich zur einberufenen Pressekonferenz im Rathaus eingefunden hatten.

Obwohl nach der letzten Kandidatur und dem Wahlsieg im Jahr 2011 niemand mit einer Mandatsniederlegung des langjährigen Stadtvorstehers gerechnet hatte, war die Überraschung insofern nicht allzu groß, als Valencia die letzten beiden Monate im Krankenhaus verbracht hatte. Im Februar war der Bürgermeister auf der Straße bewusstlos zusammengebrochen. Im Krankenhaus lautete die Diagnose Aortenklappenstenose. Nach einer erfolgreichen Operation und entsprechender Reha- und Ruhepause kehrte Valencia dieser Tage in sein Büro im Rathaus zurück.

Die Ankündigung seines Rücktritts fiel ihm sichtlich nicht leicht. Am 16. Dezember 2012 feierte er seinen 75. Geburtstag, und nachdem er selbst gestand, in seinem Leben kaum krank gewesen zu sein – „nur die eine oder andere Grippe“ – hat er die nun aufgetretenen gesundheitlichen Probleme als Mahnung aufgefasst. „Es ist klar, dass wir nicht unendlich sind. So ist das Leben, und was mir passiert ist, hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es auch andere Personen gibt, die dieses Amt perfekt ausüben können“, erklärte Valencia. Über den genauen Zeitpunkt seines Rücktritts hielt er sich bedeckt. Es gebe noch Angelegenheiten, die er regeln müsse, bevor er das Amt niederlege, erklärte er knapp. Nun komme erst einmal der Sommer und die schönsten Feste der Stadt. Im September wolle er dann einen Termin bekannt geben.

Seit 33 Jahren ist Valencia aktiv in der Politik tätig, seit 29 Jahren Bürgermeister von La Orotava. Während der vergangenen sieben Legislaturperioden konnte er stets mit absoluter Mehrheit regieren. Im Vorfeld seiner letzten Kandidatur 2011 gab er noch bekannt, dass er gern „bis zum Schluss“ sein Amt erfüllen möchte. Nun wurde ihm durch seine gesundheitliche Schwäche die Notwendigkeit bewusst, nach einem Nachfolger Ausschau zu halten. Über den Grund für seinen Krankenhausaufenthalt sagte er humorvoll: „Was mir passiert ist, ist vergleichbar mit einer Autopanne. Der Wagen wird in die Werkstatt gebracht und ist danach wieder wie neu.“

Der Generalsekretär der nationalistischen Partei Coalición Canaria (CC), Fernando Clavijo, bezeichnete die Rücktrittsabsicht von Valencia als „weiteren Schritt in Richtung der Erneuerung der Partei“. Cabildo-Präsident Ricardo Melchior (CC) lobte die „mutige Entscheidung“ und bezeichnete Valencia als „außerordentlichen Bürgermeister und wichtige Figur“ in der Partei.

Wunschkandidat für die Nachfolge benannt

Ebenso wie sein Parteikollege Cabildo-Präsident Ricardo Melchior, der vor einigen Wochen mit derselben Nachricht überraschte, sein Mandat vorzeitig beenden zu wollen, hat auch Valencia schon einen Wunschkandidaten für seine Nachfolge auserkoren. Selbstverständlich überlasse er die Wahl seiner Ablösung der Parteispitze. Er sei jedoch der Meinung, dass Vizebürgermeister Francisco Linares hinlänglich bewiesen habe, dass er es versteht, die Geschicke der Stadt zu lenken. „Ich bin davon überzeugt, dass er einen idealen Kandidaten für die Kontinuität des Projektes von CC in der Stadt abgibt“, versicherte Valencia.

Linares selbst ist offenbar bereits siegessicher und strotzt vor Selbstbewusstsein. Von einer lokalen Tageszeitung wird er wie folgt zitiert: „Ich hoffe, ich erfülle meine Pflichten mindestens halb so gut wie er (Isaac Valencia, d.Red.), wenn ich das Amt des Bürgermeisters übernehme, und werde mich bemühen, das Projekt von CC, das vor 34 Jahren in der Gemeinde gestartet wurde, fortzusetzen. Denn, Valencia zu übertrumpfen, ist kein einfaches Ziel“.

[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.