Kanaren und Kapverden wollen enger ­zusammenarbeiten

Die Archipele verbindet nicht nur ihre geografische Lage, sondern auch ein Vulkanausbruch, der des Pico de Fogo, Ende 2014. Foto: gobcan

Die Archipele verbindet nicht nur ihre geografische Lage, sondern auch ein Vulkanausbruch, der des Pico de Fogo, Ende 2014. Foto: gobcan

Die Regierungschefs beider Archipele vereinbarten bei einem Gipfeltreffen, sich für die Wiederaufnahme der Linienflüge ­einzusetzen, die bis 2019 angeboten wurden

Kanarische Inseln – Der kanarische Regionalpräsident Ángel Víctor Torres hat sich mit seinem kapverdischen Amtskollegen Ulises Correia darauf ­verständigt, die Beziehungen zwischen beiden Archipelen zu vertiefen und enger zusammenzuarbeiten. Das Treffen der beiden Regionalregierungschefs war das erste in vier Jahren, und eines der Ergebnisse war die ­Einigung darauf, sich für die Wiederaufnahme der Flugverbindungen zwischen beiden ­Inselgruppen einzusetzen. „Wir werden die nötigen Schritte unternehmen, damit die Linienflüge wieder aufgenommen werden, die vor der Pandemie beide Archipele verbanden“, erklärte Torres. Diesbezüglich werde er sich mit der kanarischen Airline Binter in Verbindung setzen. Dies sei unter anderem wichtig, weil etwa 60 kanarische Unternehmen in direkten Geschäftsverbindungen mit den Kapverden stehen, erklärte Torres.

Darüber hinaus vereinbarten Torres und Correia bei dem Gipfeltreffen eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit wie auf dem Gebiet des Tourismus, der Bildung, der Digitalisierung und der erneuerbaren Energien.

Im Anschluss an das Treffen, das im Regierungssitz in Las Palmas de Gran Canaria stattfand, bot Ángel Víctor Torres die Kanarischen Inseln als Austragungsort eines Gipfeltreffens der Makaronesischen Inseln (Azoren, Madeira, Ilhas Selvagens, Kanaren und Kapverden) an. Er hoffe, dass das dritte Gipfeltreffen Makaronesiens im kommenden Jahr stattfinden könne, erklärte er.

Abschließend brachten beide Regierungschefs ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass dieses Treffen, wenn auch unter erschwerten Umständen, zumindest in Präsenz stattfinden konnte. Dies sei zwar ein Hinweis auf Erholung, erklärte der kanarische Präsident, doch es müsse weiter daran gearbeitet werden, alle Bürgerinnen und Bürger zu impfen. Er forderte, dass alle Menschen auf der Welt geimpft werden müssen; es könne nicht sein, dass an manchen Orten der Erde die Impfstoffe entsorgt werden müssen, während an anderen Orten die Immunisierung noch niedrigste Werte aufweise. Dies sei in Zeiten der Globalisierung nicht zu rechtfertigen, sagte er.

Zuletzt verwies Torres auf die Verbindung zwischen beiden Archipelen, was den vulkanischen Ursprung und die damit verbundenen Probleme angeht. So wie auf La Palma nun der Vulkanausbruch das Leben verändert habe, so habe auch der Vulkan Pico de Fogo in den vergangenen Jahrhunderten und zuletzt 2014 auf der Insel Fogo große Zerstörung angerichtet. Die letzte Eruption des Pico de Fogo endete am 8. Februar 2015. Sie dauerte 77 Tage.

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