Kasino Playa de las Américas wird privatisiert


© Moisés Pérez

Die einen begrüßen die Ausweitung des touristischen Angebotes, die anderen fürchten um ihre Zukunft

Das Cabildo hat beschlossen, das Kasino in Playa de las Américas zu veräußern. Gleichzeitig will sich die Inselregierung dafür einsetzen, dass die 56 Angestellten vom zukünftigen Käufer unter den derzeit geltenden tariflichen Bedingungen übernommen werden.

Während die touristischen Unternehmer die Privatisierung des Spielbetriebes als positiv und als Chance betrachten, fürchten die Angestellten um ihre Zukunft.

Nachdem das Cabildo Ende Februar das Kasino Playa de las Américas aus der  Gesellschaft, der auch die Kasinos von Puerto de la Cruz und Santa Cruz angehören, ausgegliedert hatte, gab die Inselregierung den geplanten Verkauf bekannt. Für den Zuschlag ausschlaggebend sollen der gebotene Preis pro Aktie, das Projekt und das unverzichtbare Sozialwerk sein.

Die Inselregierung bezweckt mit dem Verkauf ihres einzigen gewinnbringenden Kasinos auf Teneriffa „die Förderung eines neuen touristischen Angebotes rund um den Spielbetrieb“ und will den Anstoß zur Schaffung neuer touristischer Unterkünfte und Freizeitanlagen geben.

Die touristischen Unternehmer begrüßen diesen Vorstoß und hoffen auf eine Modernisierung und eine Belebung des Kasinos, was die Ausweitung des touristischen Angebotes zur Folge hätte. Ana Concepción, Präsidentin des Unternehmerverbandes Teneriffa Süd (CEST), sprach sich für eine Privatisierung der Kasinos aus, die ihrer Meinung nach zu einer Geschäftsbelebung und Umsatzsteigerung führen werde. In diesem Sinne ging Concepción gleich noch einen Schritt weiter und forderte das Cabildo auf, auch seine beiden anderen Spielkasinos zu veräußern. José Fernando Cabrera, Präsident des Forums der Freunde von Teneriffas Süden (FAST), sprach sich für eine Liberalisierung des Glücksspiels aus. Dann könnten Hoteliers kleinere oder größere Spielbetriebe in ihren Häusern eröffnen und ein zusätzliches Angebot für die Gäste schaffen, natürlich nur unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Im konkreten Fall des Kasinos Playa de las Américas plädierte der ehemalige Präsident des Hotelverbandes ebenfalls für eine Modernisierung sowie die Ausstattung mit exklusiven Details und die Erweiterung  eines vielfältigeren gastronomischen Angebots. Ganz nach dem Motto: „Man muss den Gast empfangen und ihm Dinge bieten, die er zu Hause nicht  findet, damit er sein Geld mit Freude ausgibt, genießt und viel Vergnügen und Spaß hat.“

Die 56 Angestellten und die sie vertretende Gewerkschaft UGT empfingen die Nachricht über den geplanten Kasino-Verkauf mit weniger Enthusiasmus. Die Angestellten sehen durch die Privatisierung ihren Arbeitsplatz gefährdet. UGT hat bereits Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen angekündigt, denen sich die Belegschaften der beiden anderen Kasinos anschließen wollen, weil sich das Cabildo bisher nicht eindeutig über die Zukunft der Spielbetriebe in Puerto de la Cruz und Santa Cruz geäußert hat.

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