Kein Öl vor Lanzarote?


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Das Bohrschiff „Rowan Renaissance“ könnte die Kanaren bald mit Kurs auf den Golf von Guinea verlassen

Die Probebohrung an der Sondierungsstelle „Sandia“ ist mittlerweile fast bis in die geplante Tiefe von 3.170 Metern vorgedrungen, die am 12. Januar erreicht sein soll.

Die Mannschaft der „Rowan Renaissance“ bereitet sich nun darauf vor, das Bohrloch wieder zu verschließen, indem es dieses mehrfach in verschiedenen Tiefen mit Beton versiegelt. Am 20. Januar soll die Probebohrung für beendet erklärt werden können. Im Anschluss werden die Bohrproben analysiert und Ende Januar oder Anfang Februar entschieden, ob sich die Ölförderung in diesem Gebiet lohnt. Sollte die Analyse der Proben vielversprechend ausfallen, wird umgehend die zweite genehmigte Probebohrung am Sondierungspunkt „Chirimoya“ in Angriff genommen, um das teure Bohrschiff, dessen Dienste Repsol 500.000 Euro täglich kosten, nicht brachliegen zu lassen.

Es sind jedoch Gerüchte aufgekommen, nach denen Repsol die Ölsuche mangels positiver Resultate abbrechen werde. Wie das Online-Magazin CanaryPorts.es aus nicht näher benannten Quellen erfahren haben will, soll die „Rowan Renaissance“ die Kanaren schon Mitte Januar verlassen und Kurs auf den Golf von Guinea nehmen. Eines der beiden Service-Schiffe, die der Rowan Renaissance zugearbeitet haben, die „Troms Lyra“, steuert bereits ihr nächstes Ziel an. Das zweite, die „Troms Artemis“, soll die letzte Ladung an Material und Lebensmitteln zum Bohrschiff gebracht haben.

Auf das Gerücht, die Probebohrung sei gescheitert und die Ölsuche werde abgebrochen, ist weder Repsol noch die Kanaren- oder die Zentralregierung eingegangen. Einzig die Inselregierung von Lanzarote hat sich dahingehend geäußert, dass sie, falls sich diese Spekulationen bewahrheiten sollten, keinesfalls die bereits eingereichten Klagen bei der EU und verschiedenen anderen Instanzen zurückziehen werde.

Weiterhin im Einsatz ist jedenfalls das Schiff „Esvagt Don“, von dem aus die Einhaltung der Umweltauflagen überwacht wird, durch Beobachtung der Seevögel, Schildkröten und Meeressäuger, letztere nachts und bei schlechter Sicht auch akustisch mittels PAM (Passive Acoustic Monitoring).

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