Kostenlose Verteilung chirurgischer Masken

Ein Beamter der Guardia Civil verteilt Mundschutz an Kunden im Einkaufszentrum Alcampo in La Orotava. Foto: Moisés Pérez

Ein Beamter der Guardia Civil verteilt Mundschutz an Kunden im Einkaufszentrum Alcampo in La Orotava. Foto: Moisés Pérez

Beamte verteilten Mund-Nasen-Schutz an Busbahnhöfen und in größeren Supermärkten wie Alcampo

Kanarische Inseln – Nachdem am 13. April der von der spanischen Regierung verordnete zweiwöchige Stillstand der Wirtschaft aufgehoben wurde und Industrie und Baugewerbe wieder die Arbeit aufnehmen durften, war klar, dass die Zahl der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel wieder steigen würde. Um das Ansteckungsrisiko in Bussen und Straßenbahnen zu reduzieren, wurden an den Busbahnhöfen der Inseln Tausende chirurgische Einwegmasken an die Fahrgäste verteilt.
Da in den Apotheken Einweg-Mundschutz seit Wochen vergriffen ist, sollte durch die kostenlose Verteilung von Mundschutz den Fahrgästen ermöglicht werden, die neue Vorgabe der Regierung zu erfüllen, öffentliche Verkehrsmittel nur mit Mund-Nasen-Schutz zu betreten.
In Las Palmas de Gran Canaria verteilten Beamte der Lokalpolizei, der Policía Nacional, der Guardia Civil und Mitarbeiter des Zivilschutzes die Einwegmasken an die Fahrgäste. Auch am Busbahnhof von Santa Cruz de Tenerife verteilten Polizisten Einweg-Mundschutz. Busfahrer und Straßenbahnfahrer wurden vom Cabildo außerdem mit FFP2-Masken ausgestattet.

Eine Polizistin im selben Einsatz am Busbahnhof von Santa Cruz foto: efe
Eine Polizistin im selben Einsatz am Busbahnhof von Santa Cruz foto: efe

Obwohl es sinnvoll erscheint, einen Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit zu tragen, wenn Sicherheitsabstände, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln, nicht eingehalten werden können, sollte dies keinesfalls dazu führen, dass Abstandsregeln im Allgemeinen nicht mehr eingehalten werden, warnt das deutsche Robert och Institut. Unter dem Titel „Wann ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Öffentlichkeit zum Schutz vor SARS-CoV-2 sinnvoll?“ schrieb das Robert Koch Institut am 3. April unter anderem: „(…) Durch einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder bei der gegenwärtigen Knappheit eine textile Barriere im Sinne eines MNS (sogenannte community mask oder Mund-Nasen-Bedeckung) können Tröpfchen, die man z.B. beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, abgefangen werden. Das Risiko, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken, kann so verringert werden (Fremdschutz). Hingegen gibt es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein MNS oder eine Mund-Nasen-Bedeckung einen selbst vor einer Ansteckung durch andere schützt (Eigenschutz). Es ist zu vermuten, dass auch Mund-Nasen-Bedeckungen das Risiko verringern können, andere anzustecken, weil sie die Geschwindigkeit der Tröpfchen, die durch Husten, Niesen oder Sprechen entstehen, reduzieren können. Eine solche Schutzwirkung ist bisher nicht wissenschaftlich belegt (…) Auf keinen Fall sollte das Tragen eines MNS oder einer Mund-Nasen-Bedeckung dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten oder Husten- und Niesregeln bzw. die Händehygiene nicht mehr umgesetzt werden (…)“

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