Neulich, anlässlich der Seelsorgertagung auf Teneriffa, sagte Ulrich Pöner, Interims-Vorsitzender der Katholischen Auslandsseelsorge, beim Abschied, als es darum ging im Taxi von Haus Michael ins Hotel zu fahren oder zu Fuß zu gehen: „Jetzt geht es nur noch bergab. Das schaffen wir!“ und löste damit brüllendes Gelächter aus.
Man überlegte gar, ob dieser Satz nicht den Politikern zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt werden sollte, so im Angesicht der Weltwirtschaftskrise und den vielgeschmähten „schlechten Zeiten“, denen wir entgegengehen.
Doch was bringt uns so eine Von-nun-an-geht’s-bergab-Stimmung, jetzt so zu den Feiertagen und zum Jahreswechsel und für das gesamte neue Jahr? Rein gar nichts, außer, wir wünschen uns für das neue Jahr eine selbstgebastelte Depression. Aber wer wünscht sich das schon?
Natürlich macht sich jeder so seine Gedanken oder gar Sorgen über die Zukunftsaussichten, aber, seien wir ehrlich: Wir sind nach Strich und Faden verwöhnt und wissen überhaupt nicht, was wahre Not ist. Und wir werden diese bittere Erfahrung vermutlich auch gar nicht machen müssen, wenn – ja, wenn wir aufhören zu klagen und vermeintlich „goldenen Zeiten“ nachzutrauern und es dabei belassen, die Politiker für Dinge verantwortlich zu machen, die ihnen zweifellos aus dem Ruder gelaufen sind. Solange wir uns als den Obrigkeiten ausgelieferte Opfer beklagen, werden wir unsere Angelegenheiten nicht wirklich in die Hand nehmen.
Halten wir uns also lieber an Martin Luther, der da sagte: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Soll heißen: Schlechten Zeiten muss man aktiv die Stirn bieten – jammern und klagen nutzt da gar nichts. Obama hat diesen Luther-Spruch übrigens zeitgemäß umgemodelt in sein be-rühmt gewordenes: „Yes we can“ – „Ja, wir schaffen das!“ Das sollten wir uns auf die Fahne schreiben für das kommende Jahr. Oder wollen Sie sich von einer Krise unterkriegen lassen? Ganz sicher doch nicht.
So wünschen wir Ihnen und uns Mut, Tatkraft und Ausdauer für das Jahr 2009, um unser Schiff sicher durch die Aufs und Abs der Konjunktur zu steuern, die uns das kommende Jahr aller Voraussicht nach bescheren wird.
Also packen wir es an.
Ja, wir schaffen das.
Ihr
Wochenblatt
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