La Graciosa eifert El Hierro nach


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Die kleine Nachbarinsel Lanzarotes soll energieautark werden

Die kleine Insel La Graciosa, nördlich von Lanzarote gelegen und nur durch einen gut einen Kilometer breiten Wasserstreifen von der Nachbarinsel getrennt, hat große Pläne. Sie will der Insel El Hierro nacheifern und ebenfalls ganz und gar energieautark werden.

Damit diese großen Pläne Wirklichkeit werden können, sind sie zur Chefsache erklärt worden und die jeweilige Nummer eins der Stadt Teguise, zu der La Graciosa verwaltungstechnisch gehört, der Inselregierung Lanzarotes und der Kanarenregierung kamen zusammen, um eine Übereinkunft zur maximalen Nutzung erneuerbarer Energien und zu einem rationelleren Energiemanagement zu unterschreiben, die dieses ehrgeizige Projekt vorantreiben wird.

Bürgermeister Oswaldo Betancort betonte den ausdrücklichen Willen aller drei Verwaltungsorgane, für La Graciosa die Selbstversorgung und Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu erreichen. Inselpräsident Pedro San Ginés erklärte, dass es vonseiten des Energie- und Industrieressorts des Cabildos, welches die ebenfalls anwesende María del Rocío Arredondo leitet, schon verschiedene Initiativen gebe, erneuerbare Energien zu etablieren, sparsamen Umgang mit Energie zu fördern sowie in den Bereichen der Klärung von Abwässern, der Meerwasserentsalzung und der Abfallbehandlung voranzukommen.

Kanarenpräsident Paulino Rivero bekräftigte, La Graciosa solle, ebenso wie El Hierro ein Beispiel nachhaltiger Energiewirtschaft sein. Die kanarische Wirtschaft müsse langfristig nachhaltig werden, bis hin zu einer Kohlendioxyd-Bilanz CO2 = 0.

Rivero nutzte seinen Auftritt dazu, sich auch zu den Erdöl-Sondierungen in den Gewässern zwischen Lanzarote und Afrika zu äußern. Die Natur sei die Hauptattraktion der Kanaren, und keine andere Wirtschaftsaktivität sei damit kompatibel, wenn sie diese und damit die 244 Milliarden Euro Geschäftsvolumen, die der Tourismus für die Inseln bedeute, in Gefahr brächten. Allein auf Fuerteventura und Lanzarote würden mit 88 Milliarden Euro 33% des Gesamtvolumens entfallen. „Wir können unseren Hauptwirtschaftszweig nicht aufs Spiel setzen“, betonte er.

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