Las Caletillas deckt 31% des Energiebedarfs


© Jesús Mesa

Die Stromerzeugung auf Teneriffa beruht weiterhin weitgehend auf der Verbrennung von Erdöl

Ginge es nach dem Raumordnungsplan (Plan General de Ordenación, PGO) von Candelaria, würde das Kraftwerk in Las Caletillas Mitte kommenden Jahres vom Netz gehen, demontiert und das Gelände direkt am Meer für die Freizeitgestaltung der Bürger nutzbar gemacht werden.

Tatsächlich erzeugt das thermoelektrische Kraftwerk jedoch noch immer 31% des Energieverbrauchs der Insel, und seine Lebensdauer ist durch verschiedene Beschlüsse, die vornehmlich nach der Erstellung des PGO gefasst wurden, bis mindestens 2025 ausgedehnt worden.

An eine Abschaltung ist auch deshalb nicht zu denken, weil es nur ein weiteres großes Kraftwerk weiter südlich in Granadilla gibt. Ein Stromnetz mit nur einem einzigen Kraftwerk wäre zu störungsanfällig und instabil. Zudem ist Granadilla sehr weit vom Zentrum des höchsten Energiebedarfs, der Region um die Inselhauptstadt Santa Cruz, entfernt.

Das Kraftwerk Las Caletillas gehört zu 100% dem Stromversorger Endesa und nutzt als Energiequelle ausschließlich Schweröl und Diesel. Einige der älteren Generatoren sind in den vergangenen Jahren schon vom Netz gegangen. Zurzeit erzeugen zwei Dampfturbinen-Generatoren zusammen 80 Megawatt und drei Gasturbinen-Generatoren zusammen 92,2 Megawatt. Entgegen dem Eindruck, den ihr Name suggeriert, erzeugen letztere Strom durch die Verbrennung von Dieselkraftstoff und nicht mit Erdgas. Das Kraftwerk in Granadilla wird ebenfalls mit Diesel und Schweröl betrieben. Die neueste Generation von Generatoren, die Endesa installiert, sind Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke, die in der Zukunft auch auf Erdgas umgestellt werden können. Die neue spanische Energiegesetzgebung, die im vergangenen Jahr in Madrid verabschiedet wurde, erschwert jedoch, laut Aussagen von Repräsentanten von Endesa, den Bau neuer Anlagen, sodass das ungeliebte Kraftwerk von Las Caletillas den Einwohnern von Candelaria wohl noch einige Zeit erhalten bleiben wird.

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