Lebensmittelbank in Bedrängnis

Die Website der Lebensmittelbank informiert Unternehmen, die Überschüsse spenden wollen, und Privatpersonen, die Interesse haben, als freiwillige Helfer mitzuarbeiten. Außerdem gibt es Rezepte für einfache und nahrhafte Gerichte aus Grundnahrungsmitteln. (bancoalimentostfe.org) Foto: Banco de Alimentos de Tenerife

Die Website der Lebensmittelbank informiert Unternehmen, die Überschüsse spenden wollen, und Privatpersonen, die Interesse haben, als freiwillige Helfer mitzuarbeiten. Außerdem gibt es Rezepte für einfache und nahrhafte Gerichte aus Grundnahrungsmitteln. (bancoalimentostfe.org) Foto: Banco de Alimentos de Tenerife

Gestiegene Nachfrage und ein geringeres Spendenaufkommen lassen die Lagerbestände schwinden

Teneriffa – Seit über einem Jahr werden immer wieder Geschäfte geschlossen, die nicht als unverzichtbar für die Grundversorgung der Bevölkerung gelten. Dies und die Kurzarbeit, die Tausende Arbeitnehmer betrifft, hat dazu geführt, dass unzählige Bürger, die bisher der Mittelschicht angehörten, nicht mehr über die Runden kommen.
In der Absicht, die Lebensmittelversorgung derjenigen Bevölkerungsteile, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, abzusichern, fungiert der Verein „Asociación Banco de Alimentos de Tenerife“ als Transmissionsstelle zwischen Unternehmen, die Überschüsse generieren und diese spenden und den Hilfsorganisationen, welche diese Produkte des Grundbedarfs an in Not geratene Menschen verteilen.
Die „Asociación Banco de Alimentos de Tenerife“ wurde im Jahr 2006 gegründet und ist zusammen mit 55 weiteren Lebensmittelbanken in der „Federación Española de Banco de Alimentos“, Fesbal, organisiert. Die Lebensmittelbanken werden vom Europäischen Hilfsfonds für am stärksten benachteiligte Personen (FEAD) unterstützt und dreimal im Jahr mit Lebensmitteln beliefert. Anfangs verfügte die Lebensmittelbank von Teneriffa nicht einmal über eigene Lagerflächen und war auf Räume angewiesen, die ihr aus der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurden. Erst im Jahr 2009 konnten durch ein Abkommen mit dem Städtischen Institut für Sozialbetreuung von Santa Cruz, IMAS, ausreichend Lagerflächen und Büroräume ermöglicht werden.
Die Lebensmittelbank ist wie alle anderen Bereiche der Gesellschaft von der Pandemiekrise betroffen. In wenigen
Monaten ist die Zahl der Menschen, welche die Lebensmittelhilfen in Anspruch nehmen müssen, um rund 10.000 Personen von 21.921 in 2019 auf 31.674 in 2021 angewachsen. Andererseits kommt bei den Sammlungen von Lebensmittelspenden deutlich weniger zusammen als vor der Pandemie, weil viel mehr Bürger als zuvor von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind und nicht mehr die Möglichkeit haben, etwas abzugeben.
Auch von den Unternehmen, deren Umsätze zurückgegangen sind, und von den Institutionen, die mit immer kleiner werdenden Budgets auskommen müssen, kommen weniger Hilfen als zuvor. Selbst der EU-Hilfsfonds FEAD, der bisher dreimal jährlich eine große Lieferung schickte, hat seinen Beitrag auf zwei Sendungen reduziert.
So werden die Schlangen vor den Tafeln immer länger und die Hilfsgüter, die von freiwilligen Helfern verteilt werden können, immer spärlicher. Und auch die Zahl dieser freiwilligen Helfer geht zurück, weil viele von ihnen Senioren sind, die zu den Hauptrisikogruppen der Pandemie gehören.

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