Lohnverhandlungen festgefahren

Die Gewerkschaftsführer, Unai Sordo (CCOO, l.) und Pepe Álvarez (UGT, r.) bei einer Demo in Madrid Foto: EFE

Die Gewerkschaftsführer, Unai Sordo (CCOO, l.) und Pepe Álvarez (UGT, r.) bei einer Demo in Madrid Foto: EFE

Gewerkschaften und Unternehmerverband konnten sich nicht über die Lohngarantieklausel einigen

Madrid – Seit Monaten führen der Präsident des spanischen Unternehmerverbandes CEOE, Antonio Garamendi, und die Gewerkschaftsführer, Pepe Álvarez (UGT) und Unai Sordo (CCOO), Verhandlungen über eine gestaffelte Lohnerhöhung für dieses Jahr und bis 2024. Die Parteien kommen in den Verhandlungen nicht weiter, und es ist klar geworden, dass eine Einigung über die Erhöhung der Löhne weiter entfernt ist als je zuvor. Die Standpunkte beider Seiten liegen weit auseinander, was die Aufnahme einer Klausel betrifft, die Lohnerhöhungen in Übereinstimmung mit der Inflation garantiert.

Der Vorschlag der Gewerkschaften sah eine Lohnerhöhung von 3,5% in diesem Jahr, von 2,5% im Jahr 2023 und von 2% im Jahr 2024 vor, wobei am Ende eines jeden Jahres eine Überprüfung der Löhne erfolgen sollte. Es soll ein Ausgleich der Differenz zwischen der durchschnittlichen Inflation und der im Jahr erfolgten Lohnerhöhung hinzukommen. Und das ist der Streitpunkt: Die Lohngarantieklausel. Garamendi versicherte, dass der Unternehmerverband die jährlichen Lohnerhöhungen akzeptieren würde, wenn die Lohngarantieklausel aus der Vereinbarung herausgenommen wird.

Das Ziel der Gewerkschaftsführer ist, zu verhindern, dass die Arbeitnehmer an Kaufkraft verlieren, und hier scheitern die Verhandlungen. Für die Gewerkschaften ist die Lohngarantieklausel ein Schlüsselfaktor und für die Unternehmer ein Fehler. Sie sind der Meinung, dass eine Lohngarantieklausel eine hohe Inflation begünstigen würde.

Verhandlungen von Politik trennen

„Es wäre nur vernünftig, wenn wir uns mit dem Unternehmerverband zusammensetzen würden, um eine Einigung über die Löhne zu erzielen. Wenn es keine gibt, wird der Konflikt weiterwachsen“, erklärte Álvarez (UGT). Unai Sordo (CCOO) hat sich diesen Worten angeschlossen und diese Verhandlungen von der politischen Lage getrennt. „Solche Verhandlungen müssen nach unabhängigen Kriterien geführt werden, und das kann nicht von der politischen Situation abhängig sein“, stimmte er zu. Der Unternehmerverband befindet sich im Vorfeld der internen Wahlen im kommenden Herbst, was ein mögliches Hindernis für jegliche Zugeständnisse darstellt.

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