Medikamente für 70% der Rentner wieder gratis


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Kanarenregierung übernimmt die Zuzahlung bei niedriger Rente

Kanarische Inseln – Seit dem 17. Mai erhalten Rentner mit einem Jahreseinkommen unter 18.000 Euro wieder kostenfrei ihre vom Kanarischen Gesundheitsdienst (Servicio Canario de Salud, SCS) verschriebenen Medikamente in der Apotheke. Diese von der Regionalregierung per Dekret verabschiedete Maßnahme kommt 293.000 Personen bzw. 70% der Rentner zugute.

Regionalpräsident Fernando Clavijo erklärte, auf diese Weise würde den Rentnern, die nur über geringe finanzielle Mittel verfügen, das zurückgegeben, was ihnen die Krise genommen habe. Es sei nur gerecht, dass die 14 Millionen Euro teure Maßnahme mit dem Haushaltsüberschuss finanziert werde.

Im Jahr 2012 hatte die Zentralregierung die Medikamentenzuzahlung eingeführt, um in Zeiten der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems garantieren zu können.

Mit der Zuzahlungspflicht verzeichneten die Ärzte eine zunehmende Zahl von einkom­mensschwachen Rentnern, die ihre Medikamente absetzten oder nur noch unregelmäßig einnahmen.

Die Region Valencia beschloss bereits 2016, die Zuzahlung bei geringen Renten zu übernehmen. Mit Erfolg, denn die Ärzteschaft bestätigte, dass die Rentner wieder ihre medikamentöse Behandlung einhielten.

Die kanarische Regionalregierung nahm sich das valencianische Modell zum Vorbild. Mit den Apotheker-Kammern von Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife wurde vereinbart, dass die Apotheken die Abrechnung übernehmen, sodass die Rentner nicht in Vorzahlung treten müssen.

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