Mercadona auf der Erfolgsspur


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Die Supermarktkette erwirtschaftete 2013 einen Gewinn von 515 Millionen Euro

Die spanische Supermarktkette Mercadona, die auf Teneriffa mit zahlreichen Filialen vertreten ist, hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 4% auf 19,812 Milliarden Euro steigern können. Zum Jahresende betrug der Gewinn des Unternehmens 515 Millionen Euro.

Die über 4,8 Millionen Haushalte, welche bei Mercadona einkaufen, haben laut Unternehmensleitung das Absatzvolumen im vergangenen Jahr um 2,9% wachsen lassen.

Mercadona beschäftigt spanienweit 74.000 Festangestellte, darunter 4.065 Canarios. Die Produktivitätssteigerung der Belegschaft um 6% hat außerdem dazu beigetragen, Unternehmensziele zu erreichen, weshalb über 257 Millionen Euro an Prämien ausgezahlt wurden.

Mercadona ist für eine arbeitnehmerfreundliche Unternehmensführung bekannt, die auf Zufriedenheit der Angestellten und faire Arbeitsbedingungen setzt. In diesem Sinne wurde 2013 eine neue Betriebsvereinbarung ausgehandelt, mit dem sich die Unternehmensleitung unter anderem zur Schaffung von 1.000 neuen Arbeitsplätzen bis 2018 und zur Beibehaltung des Gehaltsniveaus verpflichtet.

„Wenn es etwas gibt, an das ich mit Überzeugung glaube, dann ist es die Tatsache, dass das Wachstum eines Unternehmens in direktem Zusammenhang mit der Leistungsanerkennung der Mitarbeiter steht, und der erzielte Gewinn mit ihnen geteilt werden muss. Ich habe schon immer gesagt, dass Lohnkürzungen keine Lösung sind, sondern Leistungssteigerung“, erklärt Unternehmenspräsident Juan Roig und fügt hinzu: „Darauf fußt unsere Lohnpolitik, die es möglich macht, dass jeder Kassierer, der über vier Jahre bei uns beschäftigt ist, ein Nettogehalt von 1.400 Euro bezieht, zuzüglich zwei Monatsgehälter als Produktivitätsprämie, was mich mit Stolz erfüllt.“

Viertreichster Mann Spaniens

Juan Roig, der das Unternehmen Mercadona 1981 zusammen mit seinen Geschwistern mit damals acht Filialen von seinem Vater übernahm, hat offenbar das Erfolgsrezept entdeckt. Er schwört auf zufriedene und gut bezahlte Mitarbeiter als Grundstein für sein Unternehmen. Außerdem lieferte er kürzlich einige seiner Ansicht nach „goldene Regeln“, um die wirtschaftliche Erholgung Spaniens weiter voranzutreiben. Die Zeitung ABC veröffentlichte eine Hitliste:

1. «Mein Rezept für Mercadona ist es, mehr mit weniger zu machen und die Produktivität zu steigern, in dem ich meine Angestellten sehr gut bezahle.»

2. «Ich weiß nicht, wann die Krise enden wird, aber wir Spanier müssen uns weiter neu erfinden.»

3. «Wir wollen nicht an Sonntagen öffnen, aber wenn wir Flamenco tanzen müssen, um Umsatz zu machen, dann werden wir tanzen.»

4. «Man kann keine Steuern senken ohne zuvor die Ausgaben zu reduzieren.»

5. «Wenn es keine Nachfrage gibt, können keine Arbeitsplätze geschaffen werden.»

6. «Die Diebstähle haben mit der Krise nicht zugenommen. Es sind nicht Grundnahrungsmittel, die gestohlen werden, sondern Whisky und Iberischer Schinken.»

8. «Wir 46 Millionen Spanier sind gemeinsam gefordert, weniger auszugeben und mehr einzuzahlen.»

9. «Nicht der größte Fisch frisst den kleinen, sondern der wendigste»

Juan Roig hat es mit seiner Philosophie zur größten Supermarktkette Spaniens gebracht, die ihn zu einem der reichsten Männer des Landes gemacht hat. Das Magazin Forbes setzt ihn nach Amancio Ortega (Inditex), dessen Tochter Sandra Ortega Mera und Isak Andic (Mango) mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden US-Dollar an die vierte Stelle. Auf der neuen Forbes-Liste nimmt Juan Roig Platz 305 ein. Amancio Ortega nimmt übrigens nach Bill Gates und Carlos Slim Helu in der neuen Forbes-Liste der reichsten Männer der Welt den dritten Platz ein.

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