Vermutungen der Wissenschaftler haben sich bestätigt
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat nach eingehenden Untersuchungen bestätigt, dass Orcaweibchen Morgan, das im Sommer 2010 für Wirbel in den Medien sorgte, als es an der niederländischen Küste strandete und später auf richterliche Anordnung in den Loro Parque auf Teneriffa gebracht wurde, unter einer Hörschwäche leidet, die sehr gravierend bis hin zu vollkommener Taubheit sein könnte.
Zu diesem Schluss sind die Experten nach zahlreichen audiometrischen Tests gekommen.
Das Forscherteam, bestehend aus Spezialisten des niederländischen Instituts für maritime Ressourcen und Studien des Ökosystems (IMARES), der US-amerikanischen Stiftung für Meeressäuger in San Diego, California und auch des US Navy Programms für Meeressäuger haben die Hörfähigkeit der Orcas im Loro Parque getestet. Nach Auswertung der Testergebnisse bestätigten sie, dass bei allen Orcas Gehirnströme auf akustische Stimulation gemessen wurden, nur bei Morgan war dies nicht der Fall. Demnach bewahrheitete sich die Vermutung des Trainerteams und der Tierärzte im Loro Parque, die bemerkt hatten, dass das Tier nicht auf die akustischen Signale reagierte.
Nach dieser Erkenntnis haben die Trainer nun die visuellen Signale im Kommunikationssystem für den Umgang mit Morgan erweitert. In Zusammenarbeit mit Spezialisten für das Verhalten von Tieren der Freien Universität Berlin arbeiten sie außerdem an der Entwicklung einer Arbeitsweise, um die Einschränkungen von Morgan tiefergehend zu erforschen.
Das junge Schwertwalweibchen Morgan war am 23. Juni 2010 vor der westfriesischen Insel Ameland (Niederlande) völlig ausgehungert und geschwächt gefunden und gerettet worden. Von der Mutter fehlte jede Spur. Nach der Entscheidung der niederländischen Verwaltung wurde sie in den Loro Parque überführt, um sie dort in den Anlagen von Orca Ocean zu halten. Heute wiegt Morgan über 1.400 kg und frisst mehr als 30 Kilo Fisch am Tag.
Während der vergangenen zwölf Monate hat sich Morgan gut in die Orcafamilie des Loro Parque integriert und eine Verbindung zu jedem der Tiere aufgebaut. Ihr Fall ist eine von vielen Rettungsaktionen und Aufnahmen von Tieren, die der Loro Parque und seine Stiftung in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern sowie Vereinigungen, die ihre Hilfe anbieten, durchführen. Die Loro Parque Stiftung trägt so direkt zum Schutz und zur Erhaltung der bedrohtesten Arten auf der ganzen Welt bei. Heute finanziert die Stiftung mit einer Million Dollar jährlich 36 Erhaltungsprojekte auf verschiedenen Kontinenten, und im Laufe ihres Bestehens hat sie mehr als 12 Millionen Dollar in 88 Projekte auf der ganzen Welt investiert. Der Loro Parque selbst deckt die Fixkosten der Einrichtung mit jährlich über 1,5 Millionen Dollar ab.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]