Neues Viertel für die reichste Stadt Spaniens

Pozuelo de Alarcón ist die wohl­habenste Stadt des Landes. Foto: Ayuntamiento Pozuelo de Alarcón

Pozuelo de Alarcón ist die wohl­habenste Stadt des Landes. Foto: Ayuntamiento Pozuelo de Alarcón

In Montegancedo wird der Quadratmeter Wohnfläche über 4.000 Euro kosten

Madrid – Die reichste Stadtgemeinde Spaniens, Pozuelo de Alarcón in der Provinz Madrid, bekommt ein neues Viertel namens Montegancedo. Ende April hat die PP-geführte Stadtverwaltung den Start dieses Projekts genehmigt, das von den Bauprojektentwicklern Aedas Homes und Pryconsa vorangetrieben wird. Dort, in einer der teuersten Regionen Spaniens, sollen 1.050 Häuser entstehen, die bei ihrem Verkauf nach den aktuellen Quadratmeterpreisen insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro einbringen werden.
Rund 50% des Baugrundes des künftigen Ortsteils Montegancedo gehört dem Bauträger Aedas Homes, der durch den US-amerikanischen Investment­fonds Castlelake kontrolliert wird. Das Unternehmen erwarb die Grundstücke vor drei Jahren und plant, dort 529 Wohnungen und Häuser zu errichten. Pryconsa verfügt über 20% der Baugrundstücke. Darüber hinaus sieht das Erschließungsprojekt vor, 30% (statt der üblichen 10%) der erschlossenen Parzellen kostenlos an die Stadt Pozuelo de Alarcón zu übergeben, ein Terrain im Wert von 100 Millionen Euro, auf dem weitere 317 Wohneinheiten gebaut werden könnten.
Nach der Statistik des Ministeriums für Transport, Mobilität und Stadtentwicklung liegt der Durchschnittspreis für den Quadratmeter Wohnfläche in diesem Gebiet für alle Arten von Wohnraum in dieser Stadt bei 3.597 Euro. Bei Neubauten überschreitet der Preis jedoch die 4.000-Euro-Grenze und kann zurzeit 4.200 bis 4.300 Euro erreichen. Montegancedo hat eine bebaubare Fläche von 126.844 Quadratmetern, sodass der Gesamtumsatz dieses Projekts zwischen 456 und 545 Millionen Euro erreichen könnte.
Zurzeit ist nicht bekannt, was die Stadtverwaltung von Pozuelo mit den 30% Bauland vorhat, die der Stadt zustehen. Man könnte sie ausschreiben und so weiteren Bauträgern Zugang verschaffen und mit diesen einen Anteil von Sozialwohnungen vereinbaren. Oder das Bauland könnte durch ein öffentliches Unternehmen der Stadt entwickelt werden oder Konzessionen an Unternehmen vergeben, die dort Mietwohnhäuser bauen und bewirtschaften.
Die Entwicklung von Montegancedo wurde schon im Jahr 2007 begonnen. Das Gebiet erstreckt sich von La Cañada bis zum Campus der Polytechnischen Universität von Madrid, begrenzt im Osten durch die Autobahn M-40. Gleich auf der anderen Seite dieser Umgehungsstraße befindet sich La Finca, eines der elitärsten Wohnviertel des Landes, in dem Fußballstars und andere Berühmtheiten leben. Dort gibt es die höchsten Mieten von ganz Spanien, 83.388 Euro pro Haushalt und Jahr, laut Erhebungen des Nationalen Statistikinstituts INE.
Das neue Stadtviertel Montegancedo ist 70 Hektar groß und hat eine sehr geringe Wohnungsdichte, da es einen Forstpark von 20 Hektar Größe beinhaltet. Das Ayuntamiento muss den Siedlungsplan noch genehmigen. Dies soll im Verlauf des Jahres 2020 geschehen. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen.

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