Niederschlagsmenge 2011 deutlich geringer


© Moisés Pérez

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 36% weniger Regen

Dass der vergangene Herbst der trockenste der letzten zehn Jahre war, hatte das staatliche Wetteramt AEMET schon zu Jahresbeginn gemeldet (das Wochenblatt berichtete). Bei Betrachtung der von den vier Messstationen auf Teneriffa gesammelten Daten stellt sich nun außerdem heraus, dass das ganze Jahr 2011 äußerst regenarm war und es seit dem Frühling kaum Niederschläge gab.

Die Daten des AEMET bestätigen, dass es 2011 im Vergleich zu 2010  36% weniger Regen gab. Im Januar, März und April regnete es noch, dafür fiel ab Juni kaum mehr ein Tropfen, und auch im Dezember wartete die Landwirtschaft vergeblich auf den notwendigen Niederschlag.

Kein Grund zur Beunruhigung

Doch anscheinend liegt diese Trockenperiode durchaus im Bereich des Normalen. So sieht es zumindest José Luis González, Mitglied des kanarischen Meteorologenverbandes Acanmet, im Gespräch mit der Zeitung Diario de Avisos. „Wir haben schon in früheren Jahren trockene Jahreszeiten erlebt, beispielsweise 1994-1995, da war es auch sehr trocken und regnete bis März gar nicht“, gab er zu bedenken. Diese klimatischen Verhältnisse seien für den kanarischen Archipel nicht untypisch, man könne fast von einem zyklischen Verhalten sprechen, mit trockeneren und regenreicheren Perioden. Wenn man auf die vergangenen sechzig Jahre zurückblicke, falle auf, dass die 50er- und 60er-Jahre sehr regenreich waren, auch die 70er Jahre fielen feucht aus, während die 90er-Jahre eher trocken waren. Auch in den letzten zehn Jahren sei die Niederschlagsmenge zufriedenstellend ausgefallen. Sollte sich die Situation der Jahre 1994-1995 wiederholen, mutmaßt José Luis González, dass es erst im März regnen wird. Warten wir’s ab.

Alles friert

Selten hat man auf den Kanaren so viele Klagen über Kälte gehört, wie in den letzten Wochen. Verglichen mit den im nordeuropäischen Raum herrschenden Werten erscheinen die Tiefsttemperaturen auf den Inseln zwar nicht besonders spektakulär, doch für kanarische Verhältnisse ist es doch ungewöhnlich kalt.

Die Zeitung Canarias7 berichtete, dass im Urlauberparadies Maspalomas im Süden Gran Canarias die Temperaturen bis auf 13 Grad gesunken seien und fügt hinzu: „Die Insel bibbert weiter vor Kälte“. Die 13,5 Grad, die in der Nacht in Maspalomas gemessen wurden, sind geradezu rekordverdächtig. Im höher gelegenen Tejeda lagen die Temperaturen nur noch knapp über null Grad.

Auf La Palma fiel in der Nacht auf den 16. Februar der erste Schnee. Auf dem Roque de los Muchachos wurden Tiefstwerte von minus 6 Grad gemessen, und die Schneefallgrenze sank auf 1.900 Meter. Auf Izaña und Montaña Blanca im Teide Nationalpark auf Teneriffa fielen in derselben Nacht nur wenige Schneeflocken. Das Cabildo musste allerdings die Zufahrtsstraße über La Esperanza mehrfach wegen Eis auf der Fahrbahn sperren.

Für den 16. Februar rief das Wetteramt Warnstufe Gelb wegen heftiger Regenfälle aus, die dann aber bis auf örtliche Schauer ausblieben. Dafür glänzte der Teide tags darauf im weißen Schneekleid in der Sonne.

Der staatliche Wetterdienst kündigt für die Woche des Erscheinens der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe wieder steigende Temperaturen an.

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