Parkplatz für Flugzeuge

In Teruel stehen zahlreiche Passagierjumbos großer internationaler Fluggesellschaften wie der Air France, Lufthansa oder British Airways. Foto: EFE

In Teruel stehen zahlreiche Passagierjumbos großer internationaler Fluggesellschaften wie der Air France, Lufthansa oder British Airways. Foto: EFE

Der Flughafen von Teruel füllt sich mit den Maschinen der zur Untätigkeit verdammten internationalen Airlines

Teruel – Falls es überhaupt Gewinner der Coronavirus-Krise geben kann, so gehört der Flughafen Teruel im Osten Spaniens dazu. Seit der Eröffnung im Jahre 2013 ohne regulären Flugverkehr beschränkt sich die Nutzung auf Instandhaltung, Recycling und Umbau von Flugzeugen sowie als Abstellfläche für zeitweilig stillgelegte oder ausrangierte Passagiermaschinen. Nun, da alle großen Fluggesellschaften wie Air France und Lufthansa gezwungen sind, ihre Passagierjets am Boden zu lassen, landen dort unausgesetzt die besten und größten Flugzeuge der Welt. Über neunzig Maschinen sind dort bereits „geparkt“ worden, unter ihnen die Flaggschiffe der internationalen Airlines wie die Airbus-Langstreckenflieger A380 und A340, die sich im Verlauf einer gestaffelten Aufhebung der Beschränkungen wahrscheinlich erst als letzte wieder in die Lüfte erheben werden. Täglich landen nun weitere Großraumflugzeuge auf dem Flugplatz der kleinen Provinz Teruel, die kaum mehr als 130.000 Einwohner hat. Und so wird es weitergehen, bis die maximale Aufnahmekapazität von 125 Maschinen, fast 0,5% des weltweiten Bestandes an Passagierflugzeugen, erreicht ist.
Der Flughafen Teruel bietet ideale klimatische Bedingungen, um die wertvollen Flugzeuge sicher zu verwahren: Ein Klima, das trocken, fast schon wüstenähnlich, aber nicht staubig ist. Beste Bedingungen für eine optimale Erhaltung der Maschinen, während sie auf ein Ende der Pandemie-Restriktionen und ihren erneuten Einsatz warten.
Bis dato erlebte der Terueler Flugplatz sein größtes wirtschaftliches Hoch im Jahre 2016, als mehrere Monate lang ein Großteil der Flotte der gescheiterten russischen Fluggesellschaft Transaero dort eingelagert waren. Das jetzige Hoch sehen die Betreiber mit gemischten Gefühlen, denn ihr zentrales Geschäft ist die Wartung von Flugzeugen, ein Geschäft, das langfristig leiden würde, wenn der Flugverkehr sich von der Corona-Krise nicht wieder erholt.
Immerhin 400 direkte Arbeitsplätze bietet der Flughafen, auf den kaum je ein Flugpassagier seinen Fuß setzt, aktuell. Und den schon vor der Krise auf den Weg gebrachten Expansionsplänen zufolge, die eine Erweiterung der Installationen um das Zweieinhalbfache vorsehen, soll sich die Zahl bald auf 600 Beschäftigte erhöhen.

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