Pedro Sánchez bat auf La Palma um „maximale Geduld“

Sánchez versprach Lösungen für alle persönlichen Probleme, auch wenn die Herausforderung „riesig“ ist. Foto: EFE

Sánchez versprach Lösungen für alle persönlichen Probleme, auch wenn die Herausforderung „riesig“ ist. Foto: EFE

Betroffene forderten in Los Llanos de Aridane die umgehende Auszahlung der Spenden- und Hilfsgelder

La Palma – Nachdem der Sonderausschuss für Katastrophenschutz und Notfallhilfe in der Vulkankrise (PEVOLCA) am ersten Weihnachtstag den Vulkanausbruch offiziell für beendet erklärte, steht die Insel am Anfang eines voraussichtlich langwierigen Wiederaufbauprozesses. Dies räumte zwei Tage danach auch Ministerpräsident Pedro Sánchez ein, der am 27. Dezember erneut und seit Beginn der Vulkankrise nun zum achten Mal auf die Insel flog, um an der Sitzung des PEVOLCA teilzunehmen. Sánchez zeigte Verständnis für die Lage der Betroffenen, die des Wartens überdrüssig sind, und nutzte die Gelegenheit, um „maximale Geduld“, so Sánchez wörtlich, zu erbitten. „Nun beginnt der Wiederaufbau“, versicherte der Präsident weiter und bekräftigte das Engagement der Regierung. Die Herausforderung sei riesig, aber es werde eine Antwort auf alle Bedürfnisse und Fragen geben, versicherte er. Sánchez wies auf die Mobilisierung von Hilfen in Höhe von 238 Millionen Euro hin und versprach, dass die finanzielle Unterstützung für La Palma auf 400 Millionen Euro erhöht wird.

Doch so sehr der Präsident sich um Besänftigung bemühte, so erschöpft sind die Betroffenen von lauter Warten. Am selben Tag, an dem Sánchez auf La Palma vor die Presse trat, versammelten sich Hunderte Menschen – 2.000 laut der Bürgerplattform, die dazu auf der Plaza de España in Los Llanos de Aridane aufgerufen hatte – und forderten eine umgehende und effektive Verteilung der Spenden und Hilfsgelder an die Betroffenen. Auch die durch den Vulkan entstandene Wohnungsnot müsse schneller behoben werden, fordert die neu gegründete Bürgervereinigung „Plataforma de Afectados por el Volcán“. Mehr Transparenz und Beteiligung der Betroffenen an den Entscheidungen sei gefordert. „Die Hilfen sehen gut auf dem Papier aus, aber wenn sie nicht ankommen, sind sie vollkommen uneffektiv“, sagte Alex Hernández, einer der Sprecher der „Plataforma“.

Betroffene klagten auf der Plaza de España in Los Llanos de Aridane: Die Hilfen kommen nicht an. Foto: EFE
Betroffene klagten auf der Plaza de España in Los Llanos de Aridane: Die Hilfen kommen nicht an. Foto: EFE

Ministerpräsident Sánchez versicherte indessen, dass die Regierung die Palmeros nicht vergessen werde, und der Wiederaufbau in der Form erfolgen wird, wie ihn die Geschädigten gefordert haben. Von der Bürgervereinigung wurde allerdings moniert, dass nicht über Wiederaufbau gesprochen werden könne, solange die Grundbedürfnisse vieler Menschen noch nicht gedeckt sind. „Man kann das Pferd nicht von hinten aufzäumen“, monierte Hernández.

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