Positive Entwicklung im Verhältnis zu Marokko

Außenminister Albares möchte die strategische Partnerschaft mit Marokko stärken. Foto: EFE

Außenminister Albares möchte die strategische Partnerschaft mit Marokko stärken. Foto: EFE

Die Krise scheint überstanden zu sein

Madrid – Außenminister José Manuel Albares ist der Ansicht, dass alle Signale, die Spanien von Marokko erhält, auf eine Festigung der bilateralen Beziehungen hindeuten.

Die Krise mit Marokko begann im April, als der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung Polisario für Westsahara, Brahim Gali, in Spanien in ein Krankenhaus eingeliefert und gegen Covid-19 behandelt wurde. Die Befreiungsfront Polisario kämpft für die Unabhängigkeit der Westsahara, die einst eine spanische Kolonie war. Seit 1975 beansprucht Marokko das Gebiet als eigenes Territorium, die Befreiungsfront Polisario hingegen kämpft für die Unabhängigkeit. Die ärztliche Versorgung vom Polisario-Chef Gali war für Marokko wie ein Schlag ins Gesicht. Im Zuge des diplomatischen Konflikts hat Marokko im Mai die Grenzkontrollen zur spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta gelockert, und ca. 8.000 Migranten konnten unerlaubt in die spanische Stadt gelangen. Es war ein so massiver Zustrom von Migranten, wie die Stadt es noch nie erlebt hatte.

Beide Länder möchten eine Lösung finden

König Mohammed VI. von Marokko legte jedoch den diplomatischen Streit im August bei und erklärte, dass er „eine neue Etappe in den Beziehungen beider Länder beginnen möchte“. Das Verhältnis zwischen Marokko und Spanien soll auf „Vertrauen, Transparenz, gegenseitiger Rücksichtnahme und der Einhaltung von Verpflichtungen beruhen“. Für Albares ist es wichtig zu wissen, dass König Mohammed VI. sich persönlich um die Beziehungen zwischen Marokko und Spanien kümmert. „Marokko ist ein großer Freund Spaniens. Spanien wünscht eine strategische Partnerschaft mit Marokko, die noch stärker ist als zuvor“, so Außenminister Albares.
Marokko ist traditionell das erste Ziel spanischer Außenminister bei ihrem Amtsantritt, aber Albares, der im Juli ernannt wurde, hat das Land noch nicht besucht. Die Reise nach Marokko wurde verschoben, da das Land derzeit eine neue Regierung bildet.

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