PSOE hilft Aznars Gedächtnis auf die Sprünge


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Wahrheit, Unwahrheit oder schlichtweg Lüge?

Die Aussage des Ex-Regierungschefs José María Aznar, er habe zu seiner Regierungszeit nie mit der baskischen Terroristenorganisation ETA in Verhandlungen gestanden, hat die Sozialisten dermaßen empört, dass sie jetzt mit der Veröffentlichung eines Dokuments kontern.

Madrid – Das Dokument in Zeitungsformat trägt den Titel „Das Tagebuch der Erinnerung“ und den Untertitel „Die Nachrichten, die einige aus den Zeitungsarchiven löschen wollen“ und soll dem Gedächtnis Aznars auf die Sprünge helfen. Demnach wurde ein Auszug sämtlicher Zeitungsberichte zusammengetragen, die zwischen 1997 und 1999 im Zusammenhang mit den Kontakten der konservativen Regierung und ETA veröffentlicht wurden.

Dieses Dokument, das an alle PSOE-Parteimitglieder und -führungskräfte geschickt wird, zeigt auf seiner Titelseite ein Foto des Ex-Regierungschefs neben einer Nachricht vom 2. März 1998 mit dem Titel José María Aznar: „Wenn die Terroristen die Waffen niederlegen, werde ich es verstehen, großzügig zu sein“. Weiter heißt es: „Der Ministerpräsident hat Kontakte mit der Baskischen Freiheitsbewegung genehmigt.“

Die Empörung der Sozialisten ist hauptsächlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Konservativen, insbesondere aber Aznar, das Thema Terrorbekämpfung auf beschämende Art und Weise für eigene politische Zwecke benutzt und damit erstmalig ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen hat. Bislang waren die Themen ETA und Terror nämlich für politisches Tauziehen streng tabu.

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