Rettungsschwimmer werden endgültig abgehängt


© EFE

Arbeitskampf am Strand von Las Vistas

Die Rettungsschwimmer vom Strand Las Vistas bei Los Cristianos, die nach der Pleite des Lizenznehmers des Dienstes vor über einem Jahr ohne Bezahlung weiter eine Minimalversorgung aufrechterhalten haben (das Wochenblatt berichtete), sollen nun endgültig abgehängt werden.

Zwar bezahlt die Gemeindeverwaltung von Arona, die sich bisher als nicht zuständig gesehen hat, nun doch ausstehende Sozialversicherungsbeiträge für die Rettungsschwimmer, doch der neue Lizenznehmer der Strandaufsicht wird sie offenbar nicht übernehmen.

Gezahlt werden 115.000 Euro für die ausstehenden Sozialversicherungsbeiträge der ehemaligen Konzessionärin, die im Zeitraum von November 2011 bis Juni 2013 angefallen sind. Innerhalb dieses Zeitraums hatte das Strandsicherungsunternehmen seinen Service eineinhalb Jahre lang ohne Vertrag und rechtliche Absicherung geleistet und auch keinerlei Beiträge an die Sozialversicherung entrichtet. Danach hatten die Rettungsschwimmer auf sich gestellt die Aufsicht am Las Vistas-Strand aufrechterhalten, ohne dass es die Gemeindeverwaltung in all der Zeit geschafft hätte, die Strandaufsicht wieder auf ein solides und rechtlich einwandfreies Fundament zu stellen.

In der Sitzung, in der die Zahlung bei Enthaltung der meisten Oppositionsgruppen beschlossen wurden, fielen wieder harte Worte zu der ineffizienten Amtsführung der Gemeinderegierung und insbesondere des Stadtrates für Umweltfragen, Antonio Sosa.

In einer weiteren Sitzung gab Bürgermeister Francisco Niño bekannt, dass die neue Lizenznehmerfirma keinen der bisherigen Rettungsschwimmer übernehmen werde, um nicht die Altlasten des Vorgängerunternehmens tragen zu müssen. Über ein Jahr Kampf ist für die im Stich gelassenen Arbeitnehmer nun umsonst gewesen.

Gerichtlich wurde die Gemeinde Arona verpflichtet, dreien der sechzehn Rettungsschwimmer für ausstehenden Lohn aus den Monaten August bis Oktober 2012 insgesamt 9.000 Euro zu zahlen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, gemessen an den Löhnen und Abfindungen, die den Rettungsschwimmern nicht zuletzt durch Schlampereien der Gemeinde Arona entgehen. Diese sollen nun endlich verschwinden und aufhören, lautstark und sichtbar auf die Unregelmäßigkeiten und Ungerechtigkeiten, die im Gemeindegebiet Arona nicht nur am Las Vistas-Strand vor sich gehen, hinzuweisen.

Die Rettungsschwimmer wollen sich jedoch immer noch nicht geschlagen geben und klagen gegen die neuen Bedingungen der Ausschreibung. In den vorherigen, fruchtlosen Ausschreibungen für die Strandaufsicht war die Übernahme der bisherigen Belegschaft noch vorgesehen. Die Mitarbeiter des alten Lizenznehmers sind bis heute nicht ordentlich und formal entlassen worden, was es ihnen unter anderem unmöglich macht, ihre Arbeitslosenversicherung in Anspruch zu nehmen oder Sozialhilfe zu beantragen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.