Roaminggebühren in der EU weiter gesenkt


Am 1. Juli ist die neue EU-Verordnung in Kraft getreten

Urlaubstelefonate sind seit dem 1. Juli wieder billiger geworden. Die Mobilfunkanbieter mussten zu diesem Stichtag ihre Gebühren für Roaming-Gespräche gemäß EU-Vorgaben wiederholt senken.

Madrid – Anrufe mit einem deutschen Mobiltelefon im Urlaub oder auf Geschäftsreise in einem europäischen Staat dürfen nach der EU-Verordnung seitdem pro Minute nicht mehr als 43 Cent plus Mehrwertsteuer kosten. Eingehende Anrufe dürfen mit maximal 19 Cent pro Minute (zzgl. MwSt.) abgerechnet werden. Für das Versenden von SMS-Nachrichten innerhalb der Europäischen Union wurde ebenfalls eine Preisgrenze festgelegt: 11 Cent pro Kurznachricht.

Auch die Taktung wird für die Verbraucher günstiger, denn ab sofort sind die Anbieter gezwungen, Telefonate nach der ersten halben Minute im Sekundentakt abzurechnen. Die EU-Kommission hatte bemängelt, dass die Verbraucher bei der bislang üblichen Abrechnung im Minutentakt gut 20 Prozent draufzahlten.

Kostenschild für Datenverbindungen

Auch für das Internetsurfen per Mobilfunk im Ausland gibt es Neuerungen. Die EU-Verordnung zwingt die Anbieter nun, den Kunden bei jeder Verbindung Informationen über die Roaming-Preise zu senden. Zudem müssen die Provider den Kunden anbieten, zum Schutz gegen unerwartet hohe Rechnungen für Datenübertragungen die Leitung bei Erreichen eines bestimmten Betrags zu kappen. Für alle, die bis zum 1. Juli nichts anderes festgelegt haben, wird dieser Betrag auf 50 Euro pro Monat gesetzt. Wer darüberhinaus surfen möchte, muss seinen Anbieter kontaktieren und die Kostensperre deaktivieren oder ein höheres Limit beantragen.

Roaming-Gebührenfalle

Viele Anbieter bieten neben den Standardtarifen spezielle Pakttarife an, mit denen das Telefonieren im Ausland noch billiger sein soll. Hier sollte man jedoch genau nachrechnen, denn zu den scheinbar günstigeren Minutenpreisen kommen bei diesen Tarifen noch Verbindungsgebühren hinzu, die statt der vermeintlichen Ersparnis besonders bei kurzen Telefonaten unterm Strich einen höheren Preis ausmachen können.

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