Römer stellten auf Lobos Purpur her


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Ausgrabungen an der Fundstätte von Lobos bestätigen die Annahme der Archäologen

Nachdem im vergangenen Jahr auf der kleinen Insel Lobos zwischen Fuerteventura und Lanzarote vermeintliche Überreste einer römischen Siedlung gefunden wurden, haben im November die systematischen Ausgrabungen begonnen.

Die anfängliche Annahme der Archäologen, die von einer saisonalen Besiedelung der Insel durch die Römer sprachen, haben sich nun nach Auskunft des Cabildos von Fuerteventura durch diese Ausgrabungen bestätigt. Überreste von Mollusken, von denen bisher rund 70.000 Schalen gefunden wurden, belegen nach Ansicht der Experten, dass sich die Römer seinerzeit an der Fundstelle niederließen, um Purpur herzustellen.

Die Bedeutung des Fundes liegt darin, dass durch diese Ausgrabungen bewiesen werden könnte, dass die Kanarischen Inseln in Zeiten des Römischen Imperiums bereits als Ort für die Herstellung von Purpur entdeckt worden waren.

Zu den auf Lobos aufgetauchten archäologischen Resten zählen nämlich Meeresschnecken des Typs Thais, aus denen der begehrte Purpurfarbstoff gewonnen, beziehungsweise hergestellt wurde. Im alten Rom trugen hochrangige Personen purpurfarbene Togen. Die Gewinnung des Farbstoffs war mühsam, denn für die Gewinnung von 1,5 Gramm waren bis zu 12.000 Purpurschnecken notwendig.

Neulich besuchte der Cabildo-Präsident von Fuerteventura, Mario Cabrera, zusammen mit der Leiterin des Museumsamtes von Teneriffa, Amaya Conde, die Ausgrabungsstätte auf Lobos, um sich ein Bild zu machen.

Die Ausgrabungen werden in den nächsten drei Jahren im Rahmen eines Abkommens zwischen dem Cabildo von Fuerteventura und dem Cabildo von Teneriffa fortgeführt.

Bislang sind die Archäologen mit ihren Grabungen bis in eine Tiefe von zwei Metern vorgedrungen. Dadurch konnten sie den Aufbau dieser Siedlung feststellen, in der offenbar ein Bereich für die Verarbeitung der Purpurschnecken zu dem wertvollen Farbstoff reserviert war.

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