Rückblick

Ruckblick 352

Ruckblick 352

Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Es grenzt nahezu an ein Wunder, dass El Rincón, die letzte landwirtschaftliche Zone im Orotavatal und so etwas wie die grüne Lunge zwischen Puerto de la Cruz und La Orotava, noch immer vor der Bauwut von Bürgermeistern und den Immobilienspekulanten bewahrt werden konnte. Immer wieder gelang es dank der Initiativen heimatverbundener Bürger, Umweltschützer und kommunaler politischer Gruppen zu verhindern, dass dort Hotels, Ferienanlagen und Golfplätze gebaut wurden. Der Kampf hat bereits zu Beginn der Achtzigerjahre begonnen, als nicht nur im Inselsüden, sondern auch im Norden der Insel ein Bauboom herrschte, und die Blicke der Branche immer wieder auf den Rincón gerichtet waren. So beschäftigte sich auch ein Artikel in unserer Zeitung vom 1. Juni 1990 mit einer Unterschriftenaktion, die das Ziel hatte, El Rincón vor der Bebauung zu retten.

In unserer Ausgabe vom 1. Juni 1990 berichteten wir darüber, dass die Umweltschützer nicht aufzugeben gedachten, sondern die Bürger mit einer Petition und Unterschriftenaktion zur Rettung des Naturgebietes animierten.

Die Nachricht:

15.000 Unterschriften zur Rettung von El Rincón

Die Bürgerinitiative zur Verteidigung von El Rincón, der letzten landwirtschaftlichen Zone des Orotavatals, kann einen neuen Erfolg verzeichnen. Jetzt meldeten die Initiatoren dieser Aktion, dass inzwischen 15.000 Bürger ihre Unterschrift geleistet haben, um den Rincón zu retten. Damit ist die Möglichkeit gegeben, einen Gesetzesantrag im kanarischen Parlament einzubringen, um die Zone zum Naturschutzgebiet erklären zu lassen. Das ist jedoch nur möglich, wenn der Bebauungsplan der Gemeinde endgültig verabschiedet ist – und diese Verabschiedung steht noch aus, obwohl der Bürgermeister von La Orotava das Gegenteil behauptet. Die Gruppe beschuldigt Bürgermeister Isaac Valencia, die Bevölkerung bewusst zu verunsichern, indem er behauptet, die Studie der Generaldirektion für Häfen und Küsten des Ministeriums für öffentliche Bauten bedeute praktisch den Freibrief für die Bebauung von El Rincón. In Wirklichkeit, so argumentieren die Umweltschützer, handelt es sich bei besagter Studie lediglich um einen Auftrag der Generaldirektion für Urbanismus an die Abteilung für Häfen und Küsten, die diese Unterlage für eine Debatte über die Bebauung von La Orotava angefordert hat. Der Bürgermeister hat, so die Umweltschützer, diese Studie ungeheuer überbewertet, obwohl er ihre Grenzen kannte und wusste, dass sie sich nur auf einen ganz geringen Teil des Geländes bezieht, während die Hauptinformation, die von der Generaldirektion für Umwelt, der Architektenkammer der Kanaren, sowie dem Verband der Biologen ausgearbeitet wurde, die Bebauungspläne negativ beurteilt. Hier wird nämlich für die Erhaltung von El Rincón als Naturzone plädiert. Auch der Präsident des internationalen Verbandes der Reiseveranstalter, der kanarische Tourismusminister Blas Rosales sowie der Präsident des Tourismuspatronats von Teneriffa treten für die Erhaltung von El Rincón als Naturzone ein.

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