Rückblick

Rückblick 353

Rückblick 353

Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Illegaler Fischfang erfolgt bekanntlich heutzutage mit modernster technischer Ausrüstung. Die Zahl der Umweltschutzorganisationen, die insbesondere die japanischen Fischfänger, welche Jagd auf Wale machen, an ihrem zerstörerischen Treiben zu hindern versuchen, hat inzwischen erfreulicherweise zugenommen. Greenpeace, eine der ältesten und bekanntesten internationalen Umweltorganisationen, war jedoch bereits vor dreißig Jahren auch beim Schutz der Meere und ihrer Fauna aktiv und hin und wieder auch in kanarischen Gewässern zu Besuch. Eine wichtige Meldung in unserer Ausgabe vom 15. Juni 1990 war der Besuch des Greenpeace-Schiffs „Sirius“ mit dem damaligen spanischen Präsidenten der Organisation, Xavier Pastor, an Bord, im Hafen von Las Palmas. Wie es zu den auch noch heute bekannten Taktiken von Greenpeace gehört, wurde der im Hafen liegende „Piratenfischfänger“ in einer Überraschungsaktion geentert und ein weithin sichtbares Spruchband enthüllt, auf dem „Schluss mit der Piratenfischerei“ zu lesen war.
In unserer Ausgabe vom 15. Juni 1990 berichteten wir über den Piratenfischer „Oriente 1“, der im Hafen von Las Palmas lag, und von einer Greenpeace-Mannschaft besetzt wurde.

Die Nachricht:

Greenpeace-Leute enterten im Hafen Las Palmas einen Fischfänger

Die internationale Umweltschutz-Organisation Greenpeace nutzte den Besuch ihres Schiffes „Sirius“ auf den Kanarischen Inseln zu einer Protestaktion gegen sogenannte Piratenfischfänger, die ohne Lizenz im Mittelmeer fischen und die internationalen Abkommen über Artenschutz missachten. Die „Sirius“, auf der sich auch Xavier Pastor, der spanische Präsident von Greenpeace, befand, hatte zunächst Teneriffa angelaufen, um einen Freundschaftsbesuch abzustatten und sich über die Meeresverschmutzung im Bereich der Inseln zu informieren. Das Schiff war aus Madeira gekommen, wo die Mannschaft auf der Insel Porto Santo die schweren Verschmutzungen in Augenschein genommen hatte, die dort vor einigen Monaten von dem spanischen Tanker „Aragon“ verursacht worden sind. Ohne sich bei der Hafenkommandantur zu melden, lief die „Sirius“ mit einer Gruppe von Journalisten, begleitet von Motorbooten von Greenpeace, in den Hafen ein. Pastor hatte sich zuvor davon überzeugt, dass dort der Fischfänger „Oriente 1“ noch vor Anker lag. Das Schiff läuft unter der Flagge von Honduras und hat eine asiatische Besatzung. In einer Blitzaktion enterten Greenpeace-Leute das Schiff, und entrollten ein riesiges Spruchband mit der Aufschrift: „Schluss mit der Piratenfischerei“. Die Besatzung der „Oriente 1“ war der „Sirius“ zunächst hilfreich zur Hand gegangen, als diese längsseits kam, und musste dann mit Erstaunen feststellen, dass sich das Schiff bei ihnen angekettet hatte, um das Auslaufen zu verhindern. Die „Sirius“ war bereits einen Monat hinter der „Oriente“ her und hatte ihre Spur bis nach Las Palmas verfolgt.

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