Rückblick: Ausgabe vom 5. Mai 1989


Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Als vor dreißig Jahren, am 5. Mai 1989, unsere Ausgabe erschien, standen ebenfalls Wahlen zum Europäischen Parlament ins Haus. Doch die Verhältnisse unterschieden sich damals erheblich von den heute geltenden. Die Europäische Gemeinschaft bestand aus lediglich zwölf Mitgliedsstaaten mit insgesamt 312 Millionen Bürgern, die von 518 Abgeordneten im Parlament in Straßburg vertreten wurden. Rund 28 Millionen Spanier waren berechtigt, die 60 Abgeordneten zu wählen, die Spanien gemäß seiner Einwohnerzahl zustanden. Erstmalig fiel der Wahltermin mit dem Termin in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Spanien und Portugal waren erst später der Europäischen Gemeinschaft beigetreten und ihre Vertreter zunächst für zwei Jahre gewählt worden, um den Wahltermin dann dem allgemeinen Datum anzupassen.

In unserer Ausgabe vom 5. Mai 1989 berichteten wi17r über den bevorstehenden Termin für die Europawahlen und nannten die Parteien, die dafür Kandidaten aufgestellt hatten. Die Regierung hatte bereits damals diesen Wahlen große Bedeutung beigemessen und den Wahltermin auf einen Werktag gelegt, um eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen.

Die Nachricht: In Spanien sind am 15. Juni Wahlen zum Europaparlament

Mehr als 28 Millionen Spanier sind am Donnerstag, dem 15. Juni aufgerufen, die sechzig Abgeordneten zu wählen, die im Europaparlament in Straßburg einen Sitz erhalten. Zurzeit verteilen sich die Sitze auf folgende Weise: 29 Sitze hat die sozialistische Partei PSOE inne; 17 die konservative Partido Popular; sechs das Demokratische Zentrum; drei die Vereinigte Linke; drei die regionale katalanische Convergencia i Unió und je einer die regionalen baskischen Parteien Herri Batasuna und „Volkskandidat“. Wie Regierungssprecherin Rosa Conde vor einigen Tagen bekannt gab, beginnt der offizielle Wahlkampf am 25. Mai um null Uhr und endet am 13. Juni um 24 Uhr. Gleich nach der Schließung der Wahllokale um 20 Uhr, beginnt die Auszählung der Stimmen. Die Ergebnisse müssen jedoch geheim gehalten werden, bis das letzte Wahllokal in den übrigen europäischen Ländern geschlossen hat, denn in Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien und Luxemburg werden die Wahlen erst am 18. Juni abgehalten. Die offiziellen Ergebnisse müssen spätestens bis zum 5. Juli veröffentlicht werden.

Die letzten Europawahlen fielen in zahlreichen spanischen Regionen mit den Autonomie- und Gemeindewahlen statt. Die Regierung hält die Europawahlen für ebenso wichtig wie Generalwahlen, und hat aus diesem Grund den wirtschaftlichen Verlust in Kauf genommen, den ein Wahltag, der auf einen Arbeitstag fällt, mit sich bringe, hat die Ministerin erklärt.

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