Rückblick: Ausgabe vom 7. April 1989


Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Fake News ist ein Begriff, der vom US-Präsidenten Donald Trump populär gemacht wurde. Inzwischen ist dieses Wort in aller Munde und bezieht sich auf unwahre, manipulierte und frei erfundene Nachrichten. Im Zeitalter der sozialen Medien gehen derartige Meldungen in Windeseile um die Welt, ohne dass überprüft wurde oder überhaupt prüfbar ist, ob sie den Tatsachen entsprechen, also schlicht und einfach wahr sind. Vor dreißig Jahren gab es bekanntlich noch kein Internet und keine Handys, da wurden die Nachrichten, die wir heute als Fake News bezeichnen, durch die Presse und das Fernsehen verbreitet. Immer wieder ist es vorgekommen, dass aus der sprichwörtlichen Mücke ein Elefant gemacht wurde, was dem Tourismus bestimmter Feriengebiete schadete und die Besucher abschreckte. So hatten wir in unserer Ausgabe vom 7. April 1989 von deutschen Medien zu berichten, die aus einem Ölfleck vor der Küste von Caletillas und Santa María del Mar eine Ölpest gemacht hatten und aus der Meldung, der Fleck befinde sich vor dem Küstenstreifen von ca. 15 km, die Horrormeldung von einen 15 km langen Ölteppich.

In unserer Ausgabe vom 7. April 1989 berichteten wir über Meldungen in deutschen Informationsmedien, bei denen es um einen Ölfleck ging, der vor der Südküste Teneriffas aufgetaucht war. Obwohl ein Spezialschiff bereits dabei war, die Meeresoberfläche vom Öl zu säubern, hatten sich die Medien bereits der Meldung bemächtigt und daraus eine Hiobsbotschaft gemacht.

Die Nachricht: Katastrophenmeldungen in deutschen Medien bringen Teneriffa erneut in Misskredit: Ein Ölfleck vor der Küste wurde zur „Ölpest“ hochgespielt

Am Ostersonntag nahmen Bewohner von Santa María del Mar, Las Caletillas und Radazul einen Ölfleck auf dem Meer wahr, der sich von Santa Cruz her, durch Strömung und Wind vorangetrieben, langsam in Richtung Candelaria bewegte. Die regionalen Zeitungen berichteten am Montag über die Meeresverschmutzung und brachten mehrere Stellungnahmen amtlicher Stellen sowie verschiedene Hypothesen über die Ursache. Ein Sprecher der Umweltschutzbehörde teilte in diesem Zusammenhang mit, dass ein 15 km langer Küstenstreifen betroffen sei und Meeresfauna und -flora dieser Zone viele Jahre brauchen werden, um sich wieder zu regenerieren. Gleichzeitig kündigte er an, dass ein Spezialschiff aus Las Palmas angefordert würde, um den Ölfleck zu beseitigen. Schon am nächsten Tag wurden Katastrophenmeldungen von den deutschen Medien verbreitet, denn eine Nachrichtenagentur hatte die Sache aufgegriffen, und aus dem 15 km Küstenstreifen, der von der Verschmutzung bedroht ist, einen 15 km langen Ölteppich gemacht, der Teneriffas Strände bedroht. In unserer Redaktion gingen zahlreiche Anfragen ein, welches Ausmaß die Ölpest habe, und ob Urlauber in Mitleidenschaft gezogen wären.

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