Ryanair verspricht 5 Mio. Touristen mehr


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Michael O’Leary warnt vor sinkender Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Fluggebühren

Mehr Billigtourismus kann nach Meinung von Ryanair-Chef Michael O’Leary dazu beitragen, in Spanien Arbeitsplätze zu schaffen. Mehr Billigflüge könnten dafür sorgen, die Hotels, Restaurants und Bars zu füllen, die wegen der Krise ohnehin schon ihre Preise gesenkt hätten.

Madrid – Die Politik der steigenden Fluggebühren verhindere jedoch eine solche Entwicklung, sagt O’Leary. Seit 2007 sei das Passagieraufkommen in Spanien ständig gesunken, von 210 Millionen auf 194 Millionen im vergangenen Jahr. Für 2013 sagt der Präsident von Ryanair eine weitere Reduzierung auf 180 Millionen voraus.

Den Grund dafür sieht er darin, dass die meisten Flughäfen zu teuer seien. Der Airport Madrid-Barajas beispielsweise habe die Fluggebühren pro Passagier seit 2007 von vier auf sechzehn Euro angehoben. Im gleichen Zeitraum sei dessen Flugaufkommen um 13% gesunken.

O’Leary hat bei der Regierung in Madrid vorgesprochen, um eine Senkung der Gebühren zu erreichen. In dem Plan, den er dem spanischen Flughafenbetreiber AENA vorgelegt hat, fordert er dies oder zumindest Anreize für Fluglinien, die das Passagieraufkommen erhöhen. Wenn AENA den Vorschlag akzeptiert, will Ryanair sich verpflichten, in Spanien jährlich fünf Millionen Fluggäste mehr zu befördern, bis zu insgesamt 45 Millionen im Jahr 2016. O’Leary weist darauf hin, dass der Tourismus der Wirtschaftszweig sei, der Arbeitsplätze in Spanien schaffe, deshalb müsse er reformiert werden. Durch die hohen Gebühren sei Spanien nicht wettbewerbsfähig, und die Touristen würden nach Griechenland oder Italien ausweichen.

Zu dem Wirbel um drei Notlandungen wegen Treibstoffmangels im Jahr 2012, die zu einer Diskussion um mögliche Sicherheitsmängel bei der irischen Fluglinie geführt hatten, sagt der Ryanair-Präsident, die offiziellen Untersuchungen hätten ihm recht gegeben, und auch die eigenen regelmäßigen Überprüfungen hätten ergeben, dass eine Modifikation des Treibstoffmanagements nicht erforderlich sei. Dieser Konflikt mit dem Industrieministerium habe Ryan­­air jedoch nicht geschadet, im Gegenteil sei das Passagieraufkommen sogar gestiegen.

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