Sarkozy überredet Zapatero


Das Treffen der Mittelmeerstaaten wird verschoben

Der spanische Außenminister Miguel Ángel Moratinos versuchte bis zum letzten Moment, das geplante Treffen der Mittelmeerstaaten UPM („Unión por el Mediterráneo“) am 7. Juni in Barcelona zu retten, aber der französische Präsident Sarkozy setzte nach Gesprächen mit José Luis Rodríguez Zapatero durch, das Treffen auf die dritte Novemberwoche zu verschieben.

Madrid – Der Grund ist ein drohender Eklat zwischen Arabern und Israelis aufgrund der sich verschärfenden Situation der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten. Besonders der Libanon und Syrien nehmen eine zunehmend harte Haltung gegen Israel ein, über die sich die arabischen Länder untereinander allerdings nicht einig sind. „Für Netanyahu gibt‘s nicht mal Wasser“ war das Motto, welches ausgegeben wurde. Das ist symbolisch gemeint und bezieht sich auf die Weigerung Israels, die illegalen jüdischen Siedlungen im palästinensischen Westjordanland zu stoppen. Die Anspielung nimmt Bezug auf die Konferenz zur Wasserverteilung der Zone, die im April in Barcelona scheiterte, weil Israel sich weigerte, den Begriff „besetzte Gebiete“ für das Westjordanland zu akzeptieren. Spanische Diplomaten versuchten die Konferenz zu retten, indem sie  Israel gegen andere Zusagen zu einer Zustimmung bewegen wollten, was aber nach Ansicht der Araber „zu spät“ kam.

Ein anderes Problem wäre daraus entstanden, dass Netan­yahu nicht ausschließen wollte, seinen unbeliebten ultrazionistischen Außenminister Avigdor Lieberman am Gipfel des Vorabends offiziell teilnehmen zu lassen, obwohl das einen Eklat seitens der arabischen Staaten heraufbeschworen hätte, die sich weigern, mit Lieberman an einem Tisch Platz zu nehmen.

Nach Gesprächen mit Sarkozy und dem ägyptischen Präsidenten Mubarak entschloss sich Zapatero schweren Herzens, das Treffen zu verschieben in der Hoffnung, die indirekten Gespräche zwischen Israel und Palästina mögen in der Zwischenzeit zu einem Ergebnis kommen.

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