Schach-Tournee


Die Kasparow-Stiftung bildet interessierte Lehrer aus

Madrid – Die Kasparow-Stiftung für Lateinamerika, 2014 von der Schach-Legende Garri Kasparow gegründet, geht im Mai und Juni auf „Spanien-Tournee“. In mehreren spanischen Städten wird die Stiftung zweitägige Seminare anbieten, an die ein Online-Kurs über 230 Stunden angeknüpft wird, um interessierten Lehrkräften das Schachspiel beizubringen. Zum Abschluss gibt es ein internationales Zertifikat, welches die Befähigung zur Erteilung von Schach-Unterricht offiziell bestätigt. Bei dem Projekt wird die Kasparow-Stiftung von der PRISA-Mediengruppe, der Zeitung El País, dem Santillana-Verlag sowie dem Sozialwerk der La Caixa unterstützt.

Der Stiftung geht es darum, den Seminarteilnehmern die modernsten Schachlehrmethoden beizubringen, um Schach in der Schule unterrichten zu können. Dabei soll das strategische Brettspiel nicht nur als Lehrwerkzeug, wie beispielsweise im Mathematik-Unterricht, sondern auch dazu genutzt werden, um das Gedächtnis und das logische Denken von Senioren in Altersheimen zu trainieren.

Bei der Vorstellung der bevorstehenden Tournee in Madrid erklärte Stiftungspräsident Iquíngari Carranza, man habe bereits knapp 13.000 Schach-Lehrer ausgebildet. „Vor der Aufnahme dieses Projektes haben wir uns gefragt, wie wir Tausende Kinder erreichen könnten. Wir kamen zu der Folgerung, die beste Methode sei, die Lehrer einzubeziehen.“

Carranza stellte das Beispiel einer deutschen Schule vor, an der eine Mathematikstunde pro Woche durch angewandten Schachunterricht ersetzt worden sei. Im Vergleich zu einer anderen Klasse, an welcher weiterhin der normale Matheunterricht durchgeführt wurde, habe die Schach-Klasse über Jahre hinweg die besseren Noten erzielt. Es sei nachgewiesen, dass es sich nicht um ein von vier Schach-Fanatikern ins Leben gerufenes, sondern um ein von Studien und internationalen Erfahrungen ge- stütztes Projekt handele.

Alejandro Fernández vom Sozialwerk La Caixa hob den Nutzen des Schachspiels hervor, um „die Gedanken zu strukturieren und Werte zu entwickeln“.

Seit 2002 setzt sich die Kasparow-Stiftung, die unter anderem über Niederlassungen in New York, Brüssel, Johannesburg und Indonesien verfügt, für die Einführung von Schach-Unterricht an den Schulen ein, seit 2014 mit ihrer mexikanischen Niederlassung in Lateinamerika. Das EU-Parlament rät den Mitgliedsstaaten schon seit Jahren zur Einführung von Schach-Unterricht an den Schulen, das spanische Abgeordnetenhaus trug diesen Rat bereits vor zwei Jahren der Regierung vor.

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